Krankenkasse: Darum zahlst du immer höhere Prämien
Die Prämien der Krankenkassen steigen unaufhörlich. Bei der Zusatzversicherung einige der Gründe: Doppelt verrechnete Leistungen und dreiste Ärzte-Honorare.
Das Wichtigste in Kürze
- Jahr für Jahr steigen in der Schweiz die Krankenkassen-Prämien.
- Einer der Gründe: Doppelt verrechnete Rechnungen und überrissene Preise bei Spitälern.
- Die Finanzmarktaufsicht (Finma) rügt Zusatzversicherer und handelt.
Die Krankenkassenprämien steigen unaufhaltsam – und das nicht nur bei den Grundversicherungen. Nachdem die Prämien 2024 um 8,7 Prozent gestiegen waren, folgt 2025 eine weitere Erhöhung um 6 Prozent.
Aber nicht nur die Prämien für die Grundversicherung steigen erbarmungslos. Auch Zusatzversicherte müssen immer mehr blechen.
Ein Grund dafür: die Anbieter selbst. So lassen sie Ärzte überrissene Honorare verlangen und Leistungen doppelt verrechnen.
Aber von Anfang an:
Die Finanzmarktaufsicht (Finma) hat bereits 2020 festgestellt, dass es bei den Zusatzversicherungen erhebliche Missstände gibt. Laut SRF würden Rechnungen teilweise doppelt verrechnet, und manche seien ungerechtfertigt hoch.
Zudem verlangen Ärzte teils überhöhte Honorare – oft ohne ersichtlichen Grund.
Nach dem Einschreiten der Finma wurden die Versicherer verpflichtet, ihre Kosten transparenter abzurechnen und neue Modelle zu entwickeln.
Dies zeigte erste Erfolge: Die Preise für stationäre Spitalübernachtungen in privaten und halbprivaten Abteilungen stagnieren seither. Einige Prämien für Spitalzusatzversicherungen sind sogar gesunken.
Versicherungen lassen Spitalnacht das Vierfache kosten!
Doch das Problem ist längst nicht gelöst. Die Finma stellt zwar fest, dass viele Versicherer mittlerweile transparenter arbeiten.
Dennoch gebe es nach wie vor «erhebliche Mängel».
Besonders kritisch: Verträge, die den neuen regulatorischen Vorgaben entsprechen, laufen oft noch über 2024 hinaus. Zudem werden bestimmte Leistungen weiterhin teilweise doppelt abgerechnet.
Ein besonders drastischer Fall verdeutlicht das Ausmass: Ein Zusatzversicherer zahlte zunächst 191 Franken für eine Spitalübernachtung.
Nach einer Einigung mit dem Spital erhöhte sich der Betrag jedoch auf satte 855 Franken.
Die Finma reagiert nun entschlossen. Sollten sich die Zustände nicht verbessern, kündigt die Aufsicht «schärfere» und «weitreichende» Massnahmen an.