Kenia: König Charles' Worte zu Kolonialverbrechen sorgen für Kritik

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Kenia,

Bei einem Besuch in Kenia spricht König Charles III. von abscheulichen Gewalttaten. Den Kenianern ist das nicht genug: Sie fordern «mehr als Krokodilstränen».

Kenia König Charles
In Kenia wurde König Charles III. freundlich begrüsst. Seine Distanzierung von den Verfehlungen der Vergangenheit wurde jedoch als unzureichend aufgefasst. - IMAGO/i Images

Das Wichtigste in Kürze

  • König Charles' Worte zur Kolonialzeit werden in Kenia als unzureichend bezeichnet.
  • Der britische König hatte von abscheulichen Gewalttaten an Kenianern gesprochen.
  • Die Bewohner des ostafrikanischen Landes erwarten mehr als nur symbolische Worte.

Die Äusserungen von König Charles III. zu den britischen Kolonialzeit-Verbrechen in Kenia werden in dem afrikanischen Land als unzureichend bezeichnet. Beteuerungen von «Kummer und Bedauern» seien ohne formelle Entschuldigung und Reparationen bedeutungslos, sagte die Ziviljustiz-Lobbygruppe Africans Rising in einer Mitteilung. Auch der kenianische Verfassungsrechtler Ekuru Aukot forderte «mehr als Krokodilstränen» von Charles.

König Charles müsse sich «bedingungslos und öffentlich für die brutale Behandlung der Kenianer während der Kolonialzeit entschuldigen», forderte Kenias Menschenrechtskommission. Kenias Präsident William Ruto sagte ein wenig diplomatischer: «Es bleibt noch viel zu tun, um eine vollständige Wiedergutmachung zu erreichen». Doch Charles habe «Mut und Bereitschaft» gezeigt, «Licht auf unbequeme Wahrheiten zu werfen».

Lediglich Kabinettsekretär Wycliffe Musalia Mudavadi mahnte Kenianer an, in die Zukunft zu blicken, statt Gefangene der Vergangenheit zu bleiben.

In Kenia «wurden abscheuliche Gewalttaten begangen»

Der britische König sagte bei seinem Kenia-Besuch, die Verfehlungen der Vergangenheit seien Grund für grössten Kummer und tiefstes Bedauern. «Es wurden abscheuliche und nicht zu rechtfertigende Gewalttaten an Kenianern begangen.» Das sei nicht zu entschuldigen. Er wolle mehr über dieses Unrecht erfahren und Menschen treffen, deren Leben und Gemeinschaften schwer betroffen gewesen seien, sagte Charles.

Der Monarch ist seit Montag mit seiner Frau Camilla zum Staatsbesuch in dem ostafrikanischen 55-Millionen-Einwohner-Land. Kenia war früher eine britische Kolonie und wurde vor 60 Jahren, im Dezember 1963, unabhängig. In den Jahren zuvor war der sogenannte Mau-Mau-Aufstand, bei dem Menschen ihr Land zurückgefordert hatten, blutig niedergeschlagen worden.

Kommentare

User #4290 (nicht angemeldet)

Es war mit Sicherheit nicht gerecht Aber wo stände Kenia heute? Auf brutale Weise soll mann nichts erzwingen. Überall in der Welt war es zu dieser Zeit schlecht. Wo ist die Entwicklung die Kenia heute hat? Mann kann auch von anderen lernen. Arbeit ist angesagt

User #2929 (nicht angemeldet)

4171 der ist gut ! Doch Unzufriedenheit, Frust und vieles Negative vieler Menschen lassen diese Überlegungen nicht zu. Sich im Elend anderer suhlen lenkt vom Eigenen ab ...

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