Kim Jong Un ist wohl doch nicht tot
Der «Oberste Führer» Nordkoreas Kim Jong Un ist wohl doch nicht verstorben. Es kursieren Gerüchte um den Tod des Diktators – nun wurde sein Privatzug gesichtet.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit kurzem kursieren Gerüchte um das Ableben des nordkoreanischen Diktators.
- Er zeigte sich zuletzt am 11. April in der Öffentlichkeit.
- Neue Hinweise deuten darauf hin, dass sich das Staatsoberhaupt in einem Badeort aufhält.
Ist das Staatsoberhaupt Nordkoreas tot? In den letzten Tagen kursierten in asiatischen Medien Gerüchte über den Tod des «Obersten Führers» Kim Jong Un. Der Diktator war zuletzt am 11. April in der Öffentlichkeit aufgetreten. Seitdem gab es kein Lebenszeichen mehr des 36-Jährigen.
Es ist äusserst schwierig, genaue Informationen aus dem totalitären Nordkorea zu erhalten. Ausländische Medien sind im Land nicht zugelassen. Die einzigen direkten Informationsquellen sind das regierungstreue Medienunternehmen und Berichte von Informanten.
Privatzug von Kim Jong Un wurde gesichtet
Neue Luftaufnahmen zeigen, dass sich Kim Jong Un anscheinend in seinem Privatzug aufhält. Der Zug habe am 21. und am 23. April in einem für die Kim-Familie reservierten Bahnhof in Wonsan gestanden, meldete die renommierte US-Website «38 North» am Samstag (Ortszeit).
Die Gegenwart des Zuges im Badeort sage nichts über den Aufenthaltsort des nordkoreanischen Machthabers oder dessen Gesundheitszustand aus, erklärte «38North». Allerdings unterstreiche es Berichte, wonach «Kim sich in einem der Elite vorbehaltenen Gebiet an der Ostküste des Landes aufhält». Zuvor hatte die südkoreanische Zeitung «Dong-a Ilbo» berichtet, das Staatsoberhaupt sei dort gesichtet worden.
Komplikationen bei Herz-OP?
Berichten zufolge unterzog sich Kim Jong Un am 12. April einer Herzoperation. Der Staatschef ist übergewichtig und starker Raucher. Bereits in der Vergangenheit gab es immer wieder Spekulationen um den Gesundheitszustand des «Obersten Führers». Kim Jong Uns Abwesenheit in der Öffentlichkeit wurde als Zeichen seines schlechten Gesundheitszustands gedeutet.
Doch es könnte andere Gründe für die ausbleibenden Auftritte geben. Möglicherweise isoliert sich das Staatsoberhaupt aufgrund des Coronavirus, schreibt die «Washington Post». Ein Leibwächter Kim Jong Uns sei bereits am Coronavirus erkrankt.
Neue starke Frau in der Diktatur?
Die Gerüchte um das Ableben Kim Jong Uns hatten bereits für Spekulationen um seine Nachfolge gesorgt. Experten sehen seine Schwester Kim Yo Jong als aussichtsreichste Kandidatin. Die 32-Jährige rückte in letzter Zeit immer mehr in die Öffentlichkeit. Zuletzt war sie am Treffen Kim Jong Uns mit US-Präsident Donald Trump anwesend.
Mit den Berichten zu Kim Jong Uns Überleben dürfte die Diskussion um die Nachfolge erst einmal wieder vom Tisch sein. Noch fehlt jedoch ein offizielles Lebenszeichen des Diktators. Dass gesundheitliche Probleme verschwiegen werden, wäre nicht das erste Mal: Bis zum Tod von Amtsvorgänger Kim Jong Il gab es keine offiziellen Berichte zu seinem Gesundheitszustand.
