Krieg

Kim verspricht Putin Unterstützung im Krieg gegen die Ukraine

Keystone-SDA
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Russland,

Kim Jong Un unterstützt alle Entscheidungen Russlands jetzt und in Zukunft. Dies versichert der nordkoreanische Machthaber Putin während ihres Treffens.

Kim und Putin
Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un spricht Russlands Präsident Wladimir Putin Unterstützung und Mut im Krieg gegen die Ukraine zu. Foto: Vladimir Smirnov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa - sda - Keystone/Pool Sputnik Kremlin/AP/Vladimir Smirnov

Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un hat Russlands Präsident Wladimir Putin Hilfe bei dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine versprochen. Russland habe sich zum Schutz seiner Souveränität und Sicherheit erhoben, sagte Kim der Nachrichtenagentur Interfax zufolge bei einem Treffen mit Putin auf dem Weltraumbahnhof Wostotschny.

«Wir haben alle Entscheidungen Putins und Entscheidungen der russischen Regierung immer unterstützt und werden sie weiter unterstützen. Ich hoffe, dass wir im Kampf gegen den Imperialismus und beim Aufbau eines souveränen Staats immer zusammenstehen werden.»

Kim feuerte weitere Raketen ab

Parallel zu seinem Russland-Besuch liess Kim am Mittwoch abermals ballistische Raketen abfeuern. Südkoreas Militär habe den Start zweier Kurzstreckenraketen im Gebiet um Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang erfasst, teilte der südkoreanische Generalstab in Seoul mit.

Die Raketen seien ostwärts in Richtung offenes Meer geflogen. Sie seien jeweils etwa 650 Kilometer weit geflogen. Südkoreas Streitkräfte hätten ihre Wachsamkeit erhöht.

Krabben und Teigtaschen

Fünf Stunden dauerte das Treffen der international isolierten Staatschefs in Russlands Fernem Osten. Nach einer Besichtigung des Weltraumbahnhofs verhandelten Putin und Kim am Mittwoch zunächst eine Stunde lang in grösserem Kreis, dann etwa ebenso lange unter vier Augen.

Kim Jong Un
Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un steigt aus seinem Zug, nachdem er die Grenze zu Russland in Chassan etwa 127 Kilometer südlich von Wladiwostok überquert hat. - Uncredited/Press Office of the Primorsky Krai Region Administration/AP/dpa

Danach gab der Kremlchef ein Bankett mit Pelmeni, russische Teigtaschen, und Kamtschatka-Krabben für seinen Gast, der im Anschluss mit seinem Panzerzug weiterreiste. So besucht Kim noch Komsomolsk am Amur und Wladiwostok, wie Putin bekannt gab.

Komsomolsk ist Standort für den Schiffbau und die Flugzeugindustrie. Dort werden auch Suchoi-Kampfjets und Atom-U-Boote für das Militär gebaut. In Wladiwostok hat die russische Pazifikflotte ihren Stützpunkt.

«Ein guter alter Freund ist besser als zwei neue»

Beim gemeinsamen Mittagessen betonten beide Staatsführer ihr Interesse an einer Vertiefung der Zusammenarbeit. Ein guter alter Freund sei besser als zwei neue, sagte Putin bei seinem Toast, während Kim wiederum Putin Mut zusprach.

Er sei überzeugt, dass die russische Armee noch Ruhm und Ehre auf dem Schlachtfeld in der Ukraine ernten werde, sagte Nordkoreas Machthaber. Damit werde Russland auch wieder zu alter Stärke gelangen.

Russland hat Probleme auf dem Schlachtfeld

Nach mehr als 18 Monaten ist Putin immer noch weit davon entfernt, seine Kriegsziele in der Ukraine zu erreichen. Die russische Armee musste mehrere schmerzhafte Niederlagen einstecken und sich erst vor Kiew und später dann im nordostukrainischen Gebiet Charkiw und aus der Grossstadt Cherson am Schwarzen Meer zurückziehen.

Russland hält einschliesslich der bereits 2014 annektierten Halbinsel Krim immer noch 20 Prozent des Nachbarlandes besetzt. Doch sieht sich das russische Militär derzeit einer weiteren ukrainischen Offensive gegenüber. Berichte über Probleme Moskaus bei der Versorgung der eigenen Truppen mit Waffen und Munition mehren sich.

Wird Nordkorea zum Munitionslieferant?

Vor diesem Hintergrund erwarteten Beobachter, dass Putin mit seinem Gast auch Waffengeschäfte besprechen werde. Nordkorea war jahrzehntelang Kunde der sowjetischen Rüstungsindustrie und hat inzwischen Fortschritte bei der Modernisierung und Eigenproduktion dieser Waffen und Munition erzielt.

Während der Iran die Shahed-Drohnen liefern soll, mit denen Russland seit Monaten das Nachbarland überzieht, wird Nordkorea vor allem als potenzieller Munitionslieferant für die russische Artillerie gehandelt.

Putin sieht Perspektiven für militärtechnische Kooperation

Ein Waffendeal wurde aber nicht offiziell bekannt gegeben. Allerdings bezeichnete Putin die Gespräche im Staatsfernsehen als fruchtbar. Trotz der vom UN-Sicherheitsrat gegen Nordkoreas Atomprogramm erlassenen Sanktionen gibt es dem Kremlchef zufolge im militärtechnischen Bereich Perspektiven für einen Ausbau der Kooperation.

Treffen
Wladimir Putin und Kim Jong Un bei ihrem Treffen am Weltraumbahnhof. - keystone-SDA

Der Kreml dementierte später lediglich Spekulationen, dass Moskau und Pjöngjang die Stationierung von nordkoreanischen Soldaten an der russisch-ukrainischen Grenze besprochen hätten.

Experten gehen davon aus, dass sich Kim seine Hilfe gut bezahlen lassen dürfte. Es ist sein erster Besuch in Russland seit 2019. Auch damals hatten Putin und Kim einen Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen besprochen. Damals endete das Treffen aber ohne konkrete Absprachen.

Kim an russischem Raketenprogramm interessiert

Der Besuch in Wostotschny – Russlands Ergänzung zum in Kasachstan gepachteten Kosmodrom Baikonur – ist ein Indiz für die Absichten Kims. So schaute er sich nicht nur die Startrampe und die Montage einer Trägerrakete vom Typ «Angara» an, sondern zeigte laut Putin insgesamt grosses Interesse an der Raketentechnik.

Medienberichten zufolge stellte der nordkoreanische Machthaber während der Besichtigung viele Fragen zum russischen Raketenprogramm. Begleitet wird Kim von einer grösseren Militärdelegation.

Nordkorea versucht seit Jahren, ein eigenes Atom- und Raketenprogramm zu entwickeln. Trotz der damit verbundenen – und bei der Verhängung durch den UN-Sicherheitsrat auch von Russland mitgetragenen – UN-Sanktionen treibt Pjöngjang dieses Programm unbeirrt voran.

Kommentare

User #9315 (nicht angemeldet)

Nicht mehr als Fair. EU und USA unterstützen ja auch die Ukraine.

User #2692 (nicht angemeldet)

Da wird sich Kims Bevölkerung sicher freuen.

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