Kollisionen zwischen philippinischen und chinesischen Schiffen
Das Wichtigste in Kürze
- Laut philippinischer Küstenwache wurden 2 Schiffe von einem chinesischen Schiff gerammt.
- Die philippinische Regierung verurteilte den Vorfall «aufs Schärfste».
- Chinas Küstenwache macht hingegen die philippinischen Schiffe verantwortlich.
China und die Philippinen machen sich gegenseitig für Kollisionen mehrerer Schiffe im Südchinesischen Meer verantwortlich. Wie die philippinische Küstenwache am Sonntag mitteilte, seien zwei ihrer Schiffe in der Nähe eines territorial umstrittenen Atolls von einem Schiff der chinesischen Seemiliz gerammt worden.
Die philippinische Regierung verurteilte den Vorfall «aufs Schärfste» und sprach von einer Verletzung ihrer Souveränität. Das chinesische Schiff habe eine «provokative, unverantwortliche und illegale Aktion» durchgeführt.
Die chinesische Küstenwache hingegen machte die philippinischen Schiffe für die Kollisionen verantwortlich. In einer Stellungnahme vom Sonntag heisst es, die philippinischen Schiffe seien trotz wiederholter Funkwarnungen ohne Genehmigung in chinesische Gewässer eingedrungen. Bei dem Verhalten der philippinischen Seite handele es sich um einen schweren Verstoss gegen internationale Regeln.
Beide erheben Anspruch auf Atoll
Die philippinischen Schiffe befanden sich auf dem Weg zu einem kleinen Atoll mit dem Namen Second Thomas Shoal, um die dort auf einem maroden Kriegsschiff aus dem Zweiten Weltkrieg stationierten Truppen mit Nachschub zu versorgen. Sowohl die Philippinen als auch China erheben Anspruch auf das Gebiet.
Regelmässig kommt es bei der Nachschubversorgung philippinischer Marinesoldaten zu gefährlichen Manövern. Im August hatte ein Schiff der chinesischen Küstenwache mit Wasserwerfern auf philippinische Boote geschossen. Diesmal jedoch haben die Behörden beider Länder erstmals von einer tatsächlichen Kollision berichtet.
Die Volksrepublik China beansprucht einen Grossteil des Südchinesischen Meeres für sich. Der internationale Schiedsgerichtshof in Den Haag wies 2016 die Ansprüche Chinas zurück, was Peking allerdings ignoriert. Durch das Meeresgebiet zwischen China, Vietnam, Malaysia und den Philippinen werden rund zwei Drittel des Welthandels transportiert.