Kolumbiens Regierung bricht Friedensgespräche mit ELN-Rebellen ab
Nach schweren Kämpfen in der Region Catatumbo hat Kolumbiens Präsident Gustavo Petro die Friedensverhandlungen mit der Guerillaorganisation ELN gestoppt.
Nach heftigen Kämpfen im Nordwesten von Kolumbien hat die Regierung des südamerikanischen Staates die Friedensverhandlungen mit der linken Guerillaorganisation ELN vorerst abgebrochen.
Zuvor waren bei Auseinandersetzungen zwischen der ELN und einer Splittergruppe der Farc-Rebellen in der Region Catatumbo mehr als 30 Menschen ums Leben gekommen. Dabei wurden auch mindestens fünf ehemalige Farc-Kämpfer getötet, die bereits vor Jahren die Waffen niedergelegt hatten und ins zivile Leben zurückgekehrt waren.
«Was die ELN in Catatumbo getan hat, sind Kriegsverbrechen», schrieb Kolumbiens Präsident Gustavo Petro auf einer Nachrichtenplattform. «Der Dialog mit dieser Gruppe wird abgebrochen, die ELN hat keinen Willen zum Frieden.»
Konflikt ohne Ende?
Die kolumbianische Regierung führt seit Jahren Friedensgespräche mit der ELN, die allerdings immer wieder ausgesetzt werden, weil die Rebellen schwere Angriffe verüben. Die marxistisch-leninistische Guerillaorganisation hat rund 5000 Kämpfer unter Waffen und ist in Entführungen, Drogenhandel und Schutzgelderpressung verwickelt.
Kolumbien litt 52 Jahre lang unter einem Bürgerkrieg zwischen linken Rebellen, rechten Paramilitärs und dem Militär. 220'000 Menschen kamen ums Leben, Millionen wurden vertrieben.
Zwar hat sich die Sicherheitslage nach dem 2016 zwischen der Regierung und der grössten Rebellengruppe Farc geschlossenen Friedensabkommen verbessert, allerdings werden noch immer Teile des südamerikanischen Landes von illegalen Gruppen kontrolliert.