Konfliktparteien beraten über Zukunft der Krisenregion Westsahara

Keystone-SDA
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Morokko,

Wie soll es mit der Westsahara weitergehen. Dafür findet nun ein Treffen statt.

Kämpfer in der Westsahara.
Die Uno berät mit den Konfliktparteien über die Lage in der Westsahara. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Mittwoch und am Donnerstag wird in Genf über die Westsahara diskutiert.
  • Dazu erscheinen alle Konfliktparteien.

Die Konfliktparteien in der seit Jahrzehnten schwelenden Westsahara-Krise beraten am Mittwoch und Donnerstag in Genf über die Zukunft der Region. Marokko, die nach Unabhängigkeit strebende Polisario-Front, Algerien und Mauretanien folgen einer Einladung des Uno-Sondergesandten und ehemaligen deutschen Bundespräsidenten Horst Köhler.

Die an der fischreichen Atlantikküste im Nordwesten Afrikas gelegene Westsahara war bis 1975 spanische Kolonie und wurde dann grösstenteils von Marokko besetzt und annektiert.

Die sahrauische Befreiungsbewegung Frente Polisario kämpfte gegen die Besatzung und rief 1976 mit Unterstützung Algeriens und Libyens die international nur teilweise anerkannte Demokratische Arabische Republik Sahara aus.

Viele Rohstoffe

Das rohstoffreiche Gebiet der Westsahara ist geteilt in einen grösseren westlichen Bereich unter Verwaltung Marokkos sowie in einen östlichen und südlichen Teil, den die Polisario-Front kontrolliert.

Marokko will dem Gebiet Westsahara lediglich Autonomie unter seiner Herrschaft zubilligen. Schon jetzt behandelt Rabat die Region wie seine anderen zehn Provinzen. Die Polisario-Front fordert einen Volksentscheid über Selbstbestimmung und Unabhängigkeit.

Algerien setzt sich ebenfalls für das Recht der Bewohner ein, selbst über ihr Schicksal zu entscheiden. Die letzte Runde informeller Gespräche zwischen den Konfliktparteien endete 2012 ohne Ergebnis.

«Dauerhafte und einvernehmliche» Lösung

Bei dem im Genfer Völkerbundpalast geplanten Treffen geht es nach Angaben der Uno um den «ersten Schritt für eine gerechte, dauerhafte und einvernehmliche Lösung», welche die «Selbstbestimmung des Volks der Westsahara» ermöglichen solle. Die Tagesordnungspunkte sind demnach eher vage: «derzeitige Lage, regionale Integration, nächste Phasen des politischen Prozesses».

Aus diplomatischen Kreisen heisst es unter Verweis auf die angespannten Beziehungen zwischen Rabat und Algier, bei dem ersten Treffen solle es «nicht zu viel Druck und Erwartungen» geben. Es gehe um eine «Aufwärmübung, um das Eis zu brechen».

Einem Uno-Bericht zufolge ist die Lage beiderseits des von Marokko errichteten und mit Minen sowie messerscharfem Draht bewehrten Sandwalls «insgesamt ruhig» – ungeachtet der seit Jahresbeginn neu aufgeflammten Spannungen.

Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International und Human Rights Watch prangern seit Jahren gravierende Menschenrechtsverletzungen in den besetzten Gebieten der Westsahara an.

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