Kraftwerk in Gaza wegen Treibstoffmangels abgeschaltet
Die Stromkrise im Gazastreifen verschlimmert sich weiter. Nun musste auch das einzige Kraftwerk wegen einem Treibstoff-Mangel abgeschalten werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Stromkrise im Gazastreifen verschlimmert sich weiter.
- Die Bevölkerung hat nur noch sechs Stunden Strom am Tag.
- Nun musste das einzige Kraftwerk wegen dem Treibstoff-Mangel abgeschalten werden.
Die Stromkrise im Gazastreifen verschärft sich mit der Abschaltung des einzigen Kraftwerks wegen Treibstoff-Mangels. Die Elektrizitätsgesellschaft in Gaza teilte am Montag mit, man rechne mit Stromausfällen von 18 Stunden am Tag. Damit hätten die Einwohner statt acht nur noch sechs Stunden am Tag Strom.
Die rund zwei Millionen Einwohner des schmalen Küstenstreifens leben bereits seit Jahren mit ständigen Stromausfällen. Ausser durch das Kraftwerk erhält der Gazastreifen Strom auch von Israel und Ägypten. Viele Menschen behelfen sich mit Generatoren, um stundenweise Strom zu erzeugen.
Israel hatte vor einer Woche die Lieferungen von Treibstoff nach Gaza gestoppt. Als Begründung wurden die andauernden Attacken der radikalislamischen Hamas genannt. Nach Angaben der israelischen Armee hatten von Hamas abgefeuerte Raketen vor einer Woche ausserdem die zentrale Stromleitung von Israel in den Gazastreifen beschädigt.
Unerträgliche Lebensumstände
Seit langem kritisieren Menschenrechtsorganisationen, die Lebensumstände der Menschen im Gazastreifen seien unerträglich. Sie warnen vor verschmutztem Wasser und schlechten sanitären Bedingungen.
Israel will den einzigen Warenübergang in den Gazastreifen am Dienstag wieder öffnen, sollte eine fragile Waffenruhe Bestand haben. Der israelische Verteidigungsminister Avigdor Lieberman teilte am Sonntag mit, auch die Fischereizone solle wieder von sechs auf neun Seemeilen (knapp 17 Kilometer) ausgeweitet werden. Israel hatte den Warenübergang am 9. Juli wegen Attacken mit brennenden Drachen aus dem Gazastreifen geschlossen.