Kulturveranstaltungen von Schwulen-und Lesben in Ankara verboten
Das Wichtigste in Kürze
- In Ankara werden alle LGBTI-Kulturveranstaltungen verboten.
- Als Grund gaben die Behörden unter anderem die Sicherung der öffentlichen Ordnung an.
- Kürzlich sind bereits die deutschen LGBTI-Filmtage in der türkischen Hauptstadt verboten worden.
Theater- und Filmaufführungen, Ausstellungen oder ähnliche Veranstaltungen der LGBTI (Lesben, Schwule (englisch: Gays), Bisexuelle, Transsexuelle und intersexuelle Menschen) seien bis auf weiteres in der gesamten Provinz nicht gestattet, erklärte das Gouverneursamt am Sonntag.
Als Grund nannte die Behörde unter anderem die Sicherung der öffentlichen Ordnung. Zudem könnten solche Veranstaltungen wegen «gesellschaftlicher Sensibilität» Provokationen und Reaktionen hervorrufen.
Mit dieser Begründung hatte das Gouverneursamt schon die deutschen LGBTI-Filmtage verboten, die am vergangenen Donnerstag in der Hauptstadt stattfinden sollten. Die deutsche Botschaft in Ankara hatte die Filmtage mit organisiert.Homosexualität ist in der Türkei nicht verboten. Menschenrechtler kritisieren jedoch eine zunehmende Diskriminierung von Schwulen-Lesben und Transgender-Menschen. Im Juni hatte der Istanbuler Gouverneur das dritte Jahr in Folge den traditionellen Schwulen- und Lesbenmarsch in Istanbul untersagt. Die Polizei setzte das Verbot mit Festnahmen und dem Einsatz von Tränengas und Gummigeschossen durch.