Lateinamerika kämpft gegen schwerste Dengue-Epidemie
Eine Dengue-Epidemie in Lateinamerika breitet sich aus. Schon mehr als 12,6 Millionen Fälle wurden gemeldet.
Lateinamerika erlebt die schwerste Dengue-Epidemie seit Beginn der systematischen Erhebung im Jahr 1980.
Laut der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation (PAHO) wurden 2024 bereits 12,6 Millionen Fälle registriert. Fast dreimal so viele wie im Vorjahr.
Über 7700 Menschen starben an der Krankheit, die vor allem Brasilien, Mexiko, Kolumbien und Argentinien betrifft. Der «Tagesspiegel» berichtet, dass 90 Prozent der Fälle aus diesen Ländern stammen.
Das Denguefieber wird von der Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) übertragen und ist in tropischen und subtropischen Regionen verbreitet. Besonders gefährdet sind Kinder: In Guatemala entfallen laut PAHO-Direktor Jarbas Barbosa 70 Prozent der Dengue-Todesfälle auf Kinder.
Die Krankheit wird aufgrund der starken Schmerzen auch «Knochenbrecherkrankheit» genannt, bleibt jedoch bei vielen Infizierten mild.
Ursachen und Bekämpfungsstrategien
Die Epidemie wird durch hohe Temperaturen, starke Regenfälle und unzureichende Abwasserwirtschaft begünstigt. Diese Bedingungen fördern die Vermehrung der Mücken.
Wie «Tagesspiegel» berichtet, setzen mehrere Länder auf innovative Massnahmen wie mit Wolbachia-Bakterien modifizierte Mücken. Diese Bakterien verhindern die Vermehrung des Virus in den Insekten und breiten sich durch Fortpflanzung in der Mückenpopulation aus.
In Brasilien, Argentinien und Peru laufen zudem Impfkampagnen gegen Dengue. Laut Barbosa bieten Impfungen jedoch keine kurzfristige Lösung: «Die Impfung wird die Ausbreitung des Virus weder kurz- noch mittelfristig stoppen [...].»
Bereits im Februar hatten zahlreiche brasilianische Bundesstaaten den Gesundheitsnotstand ausgerufen.
Dengue-Epidemie: Herausforderungen für die Region
Die Bekämpfung des Denguefiebers bleibt eine Herausforderung. Neben Impfungen und modifizierten Mücken sind umfassende Massnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur notwendig.
Der unregulierte Wohnungsbau und stehendes Wasser in armen Regionen fördern weiterhin die Ausbreitung der Krankheit. Wie «Tagesspiegel» berichtet, bleibt Lateinamerika trotz aller Bemühungen stark betroffen.