Das Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge UNRWA will seine Arbeit im Flüchtlingslager Ain al-Hilwah wegen der Unruhen durch bewaffnete Kämpfer aussetzen.
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Palästinensische Bewohner des Flüchtlingslagers Ain al-Hilwah im Libanon. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Hilfswerk UNRWA setzt seine Arbeit im Flüchtlingslager Ain al-Hilwah aus.
  • Ende Juli waren bewaffnete Kämpfe zwischen der Fatah und anderen Gruppen ausgebrochen.
  • Ain al-Hilwah ist mit 80'000 Einwohnern das grösste palästinensische Flüchtlingslager.
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Die Hilfsorganisation für Palästina-Flüchtlinge UNRWA will ihre Arbeit im grössten palästinensischen Flüchtlingslager im Libanon bis auf Weiteres aussetzen. Grund ist der Protest gegen die Präsenz bewaffneter Kämpfer in ihren Einrichtungen.

Das UN-Hilfswerk forderte die Kämpfer auf, Schulen und andere UNRWA-Institutionen in Ain al-Hilwah unverzüglich zu räumen. Das geht aus einer Mitteilung der Organisation vom Freitag hervor. Andernfalls könne sie die dringend benötigte Hilfe für die Bewohner nicht sicherstellen. Das Hilfswerk habe beschlossen, seine Dienste in dem Camp nahe der Küstenstadt Sidon ab Freitagmittag einzustellen, hiess es weiter.

Vor drei Wochen waren in dem Flüchtlingslager Gefechte zwischen Mitgliedern der Palästinenserorganisation Fatah und anderen islamistischen Gruppen ausgebrochen. Mehrere Menschen starben, Dutzende wurden verletzt. Tausende flohen vor der Gewalt.

Schulen wurden stark beschädigt

Bei den Kämpfen seien auch Schulen stark beschädigt worden, teilte das UN-Hilfswerk weiter mit. Die Kämpfer verletzten zudem die Neutralität der UNRWA-Einrichtungen. Für rund 3200 Kinder werde es aus diesen Gründen zu Beginn des neuen Schuljahres wahrscheinlich keinen Unterricht geben.

Ain al-Hilwah im Süden des Landes ist mit rund 80'000 Einwohnern das grösste palästinensische Flüchtlingslager im Libanon. Die meisten Bewohner sind Flüchtlinge des ersten arabisch-israelischen Krieges im Jahr 1948 sowie deren Nachkommen. Andere palästinensische Bewohner wurden im libanesischen Bürgerkrieg (1975-90) dorthin vertrieben. In den vergangenen Jahren kamen ausserdem Palästinenser aus Syrien wegen des dortigen Bürgerkriegs hinzu.

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