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Libyen: Parlament im Osten ruft Ägypten zu Militäreinsatz auf

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Ägypten,

Der Bürgerkrieg in Libyen spitzt sich zu. Nun hat das Libysche Parlament im Osten des Landes Ägypten um den Einsatz von Regierungstruppen gebeten.

Abdel Fattah al-Sisi
Ägyptens Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Parlament im Osten Libyens hat bei Ägypten um Militärische Hilfe gebeten.
  • Ägypten war schon während des libyschen Bürgerkriegs im Einsatz.
  • Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi hält seine Truppen in Bereitschaft.

Das Parlament im Osten Libyens hat Ägypten zu einem Militäreinsatz in dem Bürgerkriegsland aufgerufen. Die ägyptischen Streitkräfte hätten das Recht, im benachbarten Libyen einzugreifen, wenn sie «eine unmittelbare Gefahr für die Sicherheit» sähen. Dies erklärte das Parlament mit Sitz in Tobruk. Die Türkei sei militärisch in Libyen «eingedrungen», habe das Land «besetzt» und bedrohe damit jetzt auch benachbarte Länder wie Ägypten.

Konflikt in Libyen
Ein Mann überprüft sein zerstörtes Haus in einem verlassenen Vorort von Tripolis. - dpa

Das östliche Parlament unterstützt im Libyenkonflikt General Haftar, der im April 2019 eine Offensive auf die Hauptstadt Tripolis angeordnet hatte. Dort hat die international anerkannte Regierung von Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch ihren Sitz, die von der Türkei und Katar unterstützt wird. Haftar bekommt auch Unterstützung von Ägypten, Russland und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Ägypten seit 2011 immer wieder in Libyen militärisch tätig

Die ägyptische Luftwaffe und Armee sind seit dem Sturz des Machthabers Muammar al-Gaddafi 2011 vereinzelt in Libyen stationiert gewesen. Seit 2014 laufen Lufteinsätze mit den Emiraten über Libyen. Ägypten sorgt sich um die Sicherheit an der etwa 1200 Kilometer langen Grenze, wo es mehrfach zu Terrorangriffen kam. Zudem will die Regierung in Kairo verhindern, dass islamistische Gruppen ihren Einfluss in Libyen ausdehnen.

Chalifa Haftar
Der libysche Separatist Chalifa Haftar. - DPA

Ägyptens Präsident Al-Sisi hatte vergangenen Monat gewarnt, dass ein Angriff libyscher Regierungstruppen auf die Küstenstadt Sirte eine «rote Linie» darstelle. Bis dort wurden Haftars Truppen mit türkischer Hilfe zurückgedrängt, nachdem ihre Offensive auf Tripolis gescheitert war. Al-Sisi hatte die ägyptischen Truppen beim Besuch einer Luftwaffenbasis Mitte Juni bereits auf einen möglichen Einsatz in Libyen eingeschworen.

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