Luiz Inácio Lula da Silva lädt Scholz nach Brasilien ein
Brasiliens ehemaliger Präsident Luiz Inácio Lula da Silva möchte Olaf Scholz in den Regenwald einladen. Thema ist die drohende Vernichtung des Tropenwaldes.
Das Wichtigste in Kürze
- Lula da Silva will Jair Bolsonaro 2022 als Staatspräsidenten ablösen.
- Dann möchte er Olaf Scholz in den Regenwald nach Brasilien einladen.
- Zudem werde er eine internationale Initiative gegen illegale Abholzung ergreifen.
Der Ex-Präsident Brasiliens, Luiz Inácio Lula da Silva, hat Deutschland zu einem stärkeren Engagement gegen die Zerstörung des Regenwalds aufgerufen.
Der Linke Lula will 2022 den für eine grossflächige Vernichtung des Tropenwaldes stehenden Rechtspopulisten Jair Bolsonaro als Staatspräsidenten ablösen. Und dann möchte er Besuch aus Deutschland empfangen.
«Wenn ich Präsident werde, möchte ich Olaf Scholz, der ja bald Euer nächster Bundeskanzler sein wird, einladen in das Amazonasgebiet.» Dies sagte Lula dem Berliner «Tagesspiegel» (Dienstag). Er möchte vor Ort über den Schutz des Regenwalds beraten.
Kampf gegen illegale Abholzung
Der tropische Regenwald gilt als wesentlich für das Weltklima und seine Entwicklung. «Die Amazonas-Region ist entscheidend, wenn es um die Erhaltung der Lebensqualität auf dem Planeten geht», sagte Lula.
Bei einem Wahlsieg seiner Arbeiterpartei werde er eine internationale Initiative gegen die illegale Abholzung ergreifen. Er erinnert an das Abkommen mit Norwegen und Deutschland, um bestimmte Regionen zu schützen. Das habe hervorragend funktioniert – bis Bolsonaro Präsident geworden sei.
Dennoch brauche es auch Arbeitsplätze für die Menschen vor Ort, um Soja oder Mais anzubauen und Rinder zu züchten. «Die reichen Länder müssen uns helfen und (...) einen Schutzfonds auflegen»; so Luiz Inácio Lula da Silva.
In der Finanzkrise 2008 seien Billionen US-Dollar zur Rettung der Banken ausgegeben worden. «Es ist doch wichtiger, sich um den Planeten zu kümmern.»
Luiz Inácio Lula da Silva wettert gegen Bolsonaro
Angesichts der Zuspitzung der Corona-Krise in Deutschland rief Lula die Deutschen zum Impfen auf. Brasilien habe wegen seiner Erfahrungen mit Krankheiten eine Impftradition. In seiner Amtszeit als Präsident sei die Schweinegrippe H1N1 aufgetreten und binnen drei Monaten seien 83 Millionen Menschen geimpft worden. Das entspricht ziemlich genau der Einwohnerzahl Deutschlands.
Sie hätten auch jetzt schon viel mehr Menschen geimpft, wenn da nicht so ein verbrecherischer Präsident wäre, so Lula. Die Bevölkerung ist daran gewöhnt, dass sie sich impfen lassen muss. Wenn ein Virus da ist, da gibt es kaum Diskussionen.»