Madagaskar will vorerst keinen Corona-Impfstoff anschaffen
Madagaskar hat es nach den Worten von Präsident Andry Rajoelina nicht eilig, Corona-Impfstoff für seine Bevölkerung anzuschaffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Madagaskar will vorerst keinen Corona-Impfstoff für die Bevölkerung anschaffen.
- Präsident Andry Rajoelina sagte, man befinde sich derzeit «in einer Beobachtungsphase».
- Die madagassische Regierung setzt schon eine Weile auf einen Kräutertrunk gegen Covid.
Er selbst sei bislang nicht geimpft und habe auch nicht vor, sich impfen zu lassen, sagte Rajoelina am Samstag in einer Fernsehansprache. Er sei nicht komplett gegen Impfungen, doch befinde sich das Land derzeit «in einer Beobachtungsphase des Impfstoffs», der derzeit noch zu viele Nebenwirkungen habe.
Die madagassische Regierung hatte im vergangenen Jahr einen Kräutertrunk auf Basis von Beifuss präsentiert, der angeblich vorbeugend und heilend gegen das Coronavirus wirken soll. An der Wirksamkeit des Gebräus namens «Covid Organics» bestehen jedoch erhebliche Zweifel, eine Heilkraft wurde durch keinerlei wissenschaftliche Studie belegt.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisierte die Regierung am Samstag wegen ihrer Haltung. Während andere Länder auf von der Weltgesundheitsorganisation WHO zugelassene Impfstoffe setzten, empfehle die madagassische Regierung «eine von ihr als Zauber-Heilmittel» beworbene Behandlung auf Pflanzenbasis. Damit werde der Bevölkerung eine angemessene medizinische Versorgung vorenthalten.