Mangkhut bringt Tod in Asien, Florence überflutet Teile der USA
Das Wichtigste in Kürze
- Die Unwetter sorgen weltweit für grosse Schäden.
- In Asien hat Taifun Mangkhut China erreicht, in den USA verliert Sturm Florence an Kraft.
Regenmassen und Sturm haben am Wochenende in Südostasien und an der Ostküste der USA ganze Landstriche verwüstet und Millionen Menschen in die Flucht getrieben. Auf den Philippinen starben rund 100 Menschen, als der Taifun «Mangkhut» – der bisher schlimmste Taifun des Jahres – über den Inselstaat zog. Auch in China gab es Todesopfer.
In der philippinischen Stadt Itogon begrub ein Erdrutsch eine von Bergwerksarbeitern bewohnte Baracke. In dem Haus hätten sich mindestens 40 Menschen aufgehalten, sagte der Bürgermeister Victorio Palangdan. Allein aus seiner Stadt wurden Dutzende weitere Tote gemeldet. Zum Verhängnis wurden den Menschen vielfach Erdrutsche, die mitunter ganze Familien auslöschten. Bürgermeister Palangdan machte die Tätigkeit von Bergbau-Unternehmen dafür verantwortlich: «In dieser Gemeinde sollte es keinen Bergbau mehr geben.»
Die katholische Hilfsorganisation Misereor und die Diakonie Katastrophenhilfe riefen zu Spenden für die Menschen auf den Philippinen auf. «Aktuell sind unsere Teams unterwegs, doch die anhaltenden Regenfälle erschweren den Zugang zu den betroffenen Regionen. Sobald wir Zugang haben, können erste Hilfsgüter verteilt werden», sagte Michael Frischmuth, der bei der Diakonie Katastrophenhilfe für Asien zuständig ist.
USA ist überschwemmt
Der Taifun zog nach China weiter, wo grosse Teile der Südküste sowie die Millionenmetropole Hongkong betroffen waren. Wassermassen überfluteten Strassen, heftiger Wind riss Bäume, Masten und Baugerüste um. Hunderte Flüge wurden gestrichen, Zehntausende Menschen in Sicherheit gebracht. Vielerorts fiel der Strom aus.
In den USA riss «Florence» - am Freitag als «Hurrikan» eingetroffen und inzwischen zum Tiefdruckgebiet herabgestuft - mehrere Menschen in den Tod. Die Behörden bestätigten sechs Todesfälle, Medien berichteten von deutlich mehr Opfern. Am Sonntag waren grosse Teile der Bundesstaaten North Carolina und South Carolina sowie Gebiete im Süden Virginias überschwemmt.
Zum Problem wurden vor allem die Wassermassen, die «Florence» mit Sturmfluten und starken Niederschlägen an die Küste getragen hat und die nun über Flussläufe landeinwärts drücken: Überflutungen wurden am Sonntag sogar aus der rund 150 Kilometer landeinwärts gelegenen Stadt Fayetteville gemeldet. Der Bürgermeister der Stadt, Mitch Colvin, sagte am Sonntag: «Das Schlimmste steht uns noch bevor.»
Zahlreiche Strassen waren unpassierbar, Menschen wurden von Rettungskräften mit Booten aus ihren überfluteten Häusern geholt. Autofahrer mussten teils Umleitungen von hunderten Kilometern in Kauf nehmen. Wie in Südostasien kam es zu grossflächigen Stromausfällen.
Besserung war am Sonntag kaum in Sicht, weil das Tief sehr lange über dem Küstengebiet verweilt: «Florence» bewegte sich zuletzt mit acht Kilometern pro Stunde, wie das Nationale Hurrikan-Zentrum mitteilte. Die Region ist deshalb über lange Zeit starkem Regen ausgesetzt.