Erdbeben

Marokko: Rettungskräfte suchen weiter nach Überlebenden

Keystone-SDA
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Morokko,

Die Rettungskräfte in Marokko intensivieren ihre Suche nach Überlebenden des Erdbebens. Mit jeder vergangenen Stunde sinkt die Chance aufs Überleben der Opfer.

Rettungskräfte suchen in der Stadt Ouirgane nach Überlebenden. Foto: Khaled Nasraoui/dpa
Rettungskräfte suchen in der Stadt Ouirgane nach Überlebenden. Foto: Khaled Nasraoui/dpa - sda - Keystone/dpa/Khaled Nasraoui

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Wettlauf gegen die Zeit suchen Hilfskräfte weiter nach Überlebenden in Marokko.
  • Hunderte Menschen gelten weiterhin als vermisst.

Während die Menschen die dritte Nacht in Folge aus Angst vor weiteren Nachbeben in den Strassen von Marrakesch und anderen Orten verbrachten, begannen Soldaten und ausländische Hilfsteams in Lastwagen und Hubschraubern, in die entlegenen Bergdörfer vorzudringen.

Militärfahrzeuge, beladen mit Bulldozern und logistischer Ausrüstung, versuchten in zerklüftetem Gelände Strassen von Erdrutschen zu befreien, damit auch Krankenwagen durchkommen, wie die Online-Zeitung Morocco World News berichtete.

Überlebende bald 72 Stunden ohne Wasser

Für die Such- und Bergungskräfte ist es ein Wettlauf gegen die Zeit: Experten geben einen Richtwert von 72 Stunden an, in denen ein Mensch längstens ohne Wasser auskommen kann. Hunderte Menschen galten in Marokko als noch vermisst. Das Erdbeben der Stärke 6,8, das schlimmste seit Jahrzehnten in Marokko, hatte sich am späten Freitagabend ereignet.

Seither wurde das nordafrikanische Land, wo Erdbeben generell nur selten vorkommen, von weiteren Nachbeben heimgesucht. Nach bisherigen amtlichen Angaben kamen mindestens 2122 Menschen ums Leben, mindestens 2421 weitere Menschen wurden verletzt.

Obwohl mehrere Länder, darunter Deutschland, ihre Hilfe angeboten haben, will Marokko zunächst nur von vier Ländern Unterstützung annehmen. Wie das Innenministerium am späten Sonntagabend erklärte, hätten die Behörden nach gründlicher Untersuchung «auf die Unterstützungsangebote der befreundeten Länder Spanien, Katar, Grossbritannien und Vereinigte Arabische Emirate reagiert».

Regierung kündigt Sonderhilfsfonds an

Nicht bekannt war, ob auch Deutschland um Hilfe gebeten wurde. Deutsche Hilfsorganisationen wie das Technische Hilfswerk schickten ihre bereitgestellten Mitarbeiter jedenfalls vorerst wieder nach Hause.

Auch Saudi-Arabien will Marokko unterstützen. König Salman und Kronprinz Mohammed bin Salman hätten die Einrichtung einer Luftbrücke zur Hilfslieferung nach Marokko angeordnet, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur SPA am späten Sonntagabend. Die beiden arabischen Länder unterhalten traditionell freundschaftliche Beziehungen. Nach einem Bericht der englischsprachigen Zeitung «Arab News» soll ein saudisches Such- und Rettungsteam die Rettungskräfte unterstützen.

Die Regierung in Marokko kündigte unterdessen einen Sonderhilfsfonds für die notleidende Bevölkerung an. Damit sollten unter anderem Kosten zur Absicherung beschädigter Häuser gedeckt werden, berichtete die marokkanische Nachrichtenseite Hespress unter Berufung auf einen Regierungssprecher. Zur Höhe des Fonds gab es keine Angaben.

Er solle sich aus Geldern öffentlicher Einrichtungen und freiwilliger Beiträge des Privatsektors zusammensetzen, hiess es. Zur medizinischen Versorgung der mehr als 2000 Verletzten seien neben den ortsansässigen Krankenhäusern und Ambulanzdiensten mehr als 1000 Ärzte sowie 1500 Krankenschwester und Pfleger mobilisiert worden.

Kommentare

User #6508 (nicht angemeldet)

Die grosszügige SVP leistet Hilfe vor Ort...

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