Maschine der «Todesflüge» kehrt nach Argentinien zurück

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Argentinien,

40 Jahre nach Ende der Militärdiktatur ist ein für die «Todesflüge» benutztes Flugzeug in Argentinien zurückgebracht worden und soll im Museum zu sehen sein.

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In Buenos Aires bereiten sich Piloten darauf vor, eines der Flugzeuge zu transportieren, die bei den «Todesflügen» während der letzten Militärdiktatur Argentiniens eingesetzt wurden. - Victor R. Caivano/AP

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein für die «Todesflüge» genutztes Flugzeug kehrt nun nach Argentinien zurück.
  • Von der Maschine wurden 1977 zwölf Menschen in den Fluss geworfen.
  • Die Frachtmaschine soll künftig im Museum exEsma zu sehen sein.

Aus dem Laderaum wurden während der Militärdiktatur Menschen lebend in den Río de la Plata geworfen, um dort zu sterben. Jetzt soll das Flugzeug in einem Museum in Argentinien ausgestellt werden. Das gefällt nicht jedem.

40 Jahre nach Ende der Militärdiktatur ist ein für die berüchtigten «Todesflüge» genutztes Flugzeug in das südamerikanische Land zurückgebracht worden. Die Maschine vom Typ Skyvan PA-51 wurde gestern auf dem militärischen Teil des Stadtflughafens von Buenos Aires präsentiert. Aus ihrem Laderaum waren während der Militärdiktatur Menschen lebend in den Río de la Plata geworfen und so dem sicheren Tod überlassen worden.

Vier ehemalige Militärs zu lebenslanger Haft verurteilt

Die Frachtmaschine soll künftig im Museum exEsma zu sehen sein. Die frühere Mechaniker-Schule der Marine war während der Militärdiktatur (1976–1983) ein Geheimgefängnis, in dem nach Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen über 4000 entführte Oppositionelle gefoltert und ermordet wurden.

Während der Militärdiktatur von 1976 bis 1983 verschwanden nach Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen bis zu 30'000 Regierungsgegner, linke Aktivisten, Gewerkschafter und Studenten. Im Kampf gegen vermeintliche kommunistische Umtriebe töteten Sicherheitskräfte zahlreiche Menschen in Geheimgefängnissen. Unter anderem liessen die Militärs Regierungsgegner betäuben und gefesselt von Flugzeugen aus in den Río de la Plata werfen.

Hebe de Bonafini
Hebe de Bonafini, die Gründerin der Menschenrechtsgruppe Mütter der Plaza de Mayo, ist im November 2022 gestorben. - keystone

Von dem nun aus den USA nach Argentinien zurückgebrachten Flugzeug wurden 1977 zwölf Menschen in den Fluss geworfen. Darunter drei Gründungsmitglieder der Menschenrechtsorganisation «Mütter der Plaza de Mayo» und zwei französische Nonnen. Im vergangenen Jahr wurden vier ehemalige Militärs wegen der «Todesflüge» zu lebenslanger Haft verurteilt.

Kritik an der Rückführung

Die «Mütter der Plaza de Mayo» lehnten die Rückführung des Flugzeugs ab. Die Gruppe war 1977 von Frauen gegründet worden, deren Kinder während der Militärdiktatur verschleppt worden waren. Jeden Donnerstag demonstrierten sie mit weissen Kopftüchern auf dem Platz vor dem Regierungspalast im Zentrum von Buenos Aires und forderten Aufklärung über das Schicksal ihrer Kinder.

In einer Stellungnahme der Gruppe hiess es: «Die Mütter lehnen es ab, dass das Flugzeug, aus dem unsere drei Genossinnen nach ihrer Entführung durch die Diktatur lebendig ins Wasser geworfen wurden, aus den USA zurückgebracht und in der ehemaligen Esma ausgestellt wird.»

«Anstatt es als Trophäe der Erinnerung auszustellen, wollen wir, dass sein Eisen eingeschmolzen und zu einem riesigen weissen Kopftuch verarbeitet wird, um unseren Kampf zu ehren. Wir Mütter waren schon immer dagegen, aus dem Tod eine Show zu machen.»

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