Dutzende Verletzte bei Protesten in Argentinien
Das Wichtigste in Kürze
- Bei Protesten im Norden Argentiniens wurden mindestens 70 Menschen verletzt.
- Dabei kam es zu schweren Zusammenstössen zwischen der Polizei und den Demonstranten.
- Auslöser der Proteste war eine von Reform der Provinzverfassung.
Bei Protesten gegen eine Verfassungsreform in Jujuy im Norden Argentiniens ist es zu schweren Zusammenstössen zwischen Polizei und Demonstranten gekommen.
Dabei seien am Dienstag (Ortszeit) mindestens 70 Menschen verletzt und fast 60 festgenommen worden. Das meldeten Medien unter Berufung auf die örtliche Regierung und die Rettungsdienste.
Unter den Verletzten seien 42 Polizisten. Die Demonstranten hätten das Gebäude des örtlichen Parlaments in der Provinzhauptstadt San Salvador de Jujuy mit Steinen angegriffen. Die Polizei habe Tränengas und Gummigeschosse eingesetzt, hiess es.
Verfassung will auch Strassenblockaden bei Demos verbieten
Auslöser der Proteste in der Provinz war eine von Gouverneur Gerardo Morales vorangetriebene Reform der Provinzverfassung. Dabei geht es auch um die Landrechte der indigenen Völker. Diese werfen der örtlichen Regierung vor, sich die Rechte über Rohstoffe in der Region mit ihren Lithium-Vorkommen aneignen zu wollen.
Dieser Punkt in dem Gesetzestext wurde angesichts der Proteste zunächst ausgeklammert. Umstritten ist auch, dass die neue Verfassung Strassenblockaden bei Demonstrationen verbieten will.
Die Interamerikanische Menschenrechtskommission äusserte sich besorgt. Sie rief die Provinzregierung auf, das Recht auf freie Meinungsäusserung zu achten und den Dialog mit den Demonstrierenden zu suchen. Die Rechte von Gewerkschaften und Indigenen müssten respektiert werden.
Gouverneur Morales, der als möglicher Präsidentschaftskandidat gilt, warf der linken Regierung auf Twitter vor, die Proteste zu unterstützen. Die Regierung konterte, Morales versuche eine Reform durchzusetzen, die der nationalen Verfassung entgegenstehe.