Argentinien befindet sich in einer schweren Wirtschaftskrise. Nun soll eine neu eingeführte 20'000-Peso-Note die Situation entspannen.
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Die Inflation hat Argentinien fest im Griff. (Symbolbild) - Keystone

Die Inflation in Argentinien erreicht neue Höhen und die Regierung führt eine 20'000-Peso-Note ein, um der Geldentwertung zu begegnen. Erst vor fünf Monaten hatte eine neue 10'000-Peso-Note denselben Auftrag erfüllen sollen.

Diese Massnahme wirft ein Schlaglicht auf die anhaltende Wirtschaftskrise des südamerikanischen Landes. Die neue Banknote hat den höchsten Wert in der Geschichte Argentiniens, sie entspricht etwa 17,61 Franken zum offiziellen Wechselkurs.

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Schon vor Monaten erschienen Hinweise auf die neuen, hohen Banknoten, mit denen Argentinien auf die Inflation reagiert. - Instagram/fmespaciovgb

Angeblich soll der argentinische Nationalheld Juan Bautista Alberdi (1810-1884) die neue Banknote zieren. Online waren bereits im Januar Hinweise auf die neuen Banknoten öffentlich geworden.

Rekordinflation und Geldentwertung

Die neue Banknote ist eine Reaktion auf die galoppierende Inflation, laut «msn» lag die Teuerungsrate im September bei 209 Prozent. Im Vergleich zu den Vormonaten ist dies ein beinah schon gutes Ergebnis.

Glaubst du, dass die Einführung von Banknoten mit höherem Wert die wirtschaftliche Krise in Argentinien abfedern kann?

Die Kaufkraft des Pesos sinkt rapide. Die neue 20'000-Peso-Note soll Abhebungen und Zahlungen erleichtern.

Immer mehr Armut

Die Inflation trifft die Bevölkerung hart, «Bloomberg» berichtet, dass viele Argentinier Schwierigkeiten haben, grundlegende Lebensmittel zu kaufen. Die Armutsrate ist auf über 40 Prozent gestiegen.

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Die Abwertung des Peso führt zu einem massiven Anstieg der Armut in Argentinien. (Archivbild) - Keystone

Laut «Financial Times» führt die Geldentwertung zu einer verstärkten Dollarisierung der Wirtschaft. Viele Argentinier tauschen ihre Pesos in US-Dollar, um Ersparnisse zu schützen, was den Abwertungsdruck auf den Peso weiter verschärft.

Präsident träumt von «Dollarisierung» Argentiniens

Präsident Javier Milei verfolgt einen radikalen wirtschaftlichen Kurs und strebt laut «The Economist» eine vollständige Dollarisierung der argentinischen Wirtschaft an. Milei plant drastische Kürzungen der Staatsausgaben und eine Liberalisierung der Märkte.

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Präsident Javier Milei nennt sich «Anarcho-Kapitalist» und plant die Einführung des US-Dollars in Argentinien. (Archivbild) - Keystone

Der Präsident sieht in der Geldpolitik der Zentralbank die Hauptursache für die Inflation. «Financial Times» zitiert Milei: «Die Zentralbank ist eine Betrugsmaschine, die die Armen beraubt.» Er plant, die Zentralbank aufzulösen und den Peso abzuschaffen.

Mileis Wirtschaftsprogramm stösst auf Kritik, diverse Ökonomen warnen unter anderem vor den gesellschaftlichen Folgen. Die geplanten Kürzungen könnten die Armut weiter verschärfen und soziale Unruhen auslösen.

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