Sozialkürzungen und Rezession: Armut in Argentinien nimmt zu
52,9 Prozent der Argentinier leben in Armut – ein Anstieg um über 10 Prozentpunkte. Grund dafür sind vor allem die Kürzungen von Präsident Milei.
Das Wichtigste in Kürze
- Im ersten Halbjahr 2024 stieg die Armutsquote in Argentinien auf 52,9 Prozent.
- Fast 20 Prozent der Bevölkerung lebt in extremer Armut.
- Grund dafür sind Mileis Kürzungen bei Sozialprogrammen und Subventionen.
Angesichts einschneidender Kürzungen von Sozialprogrammen und einer schleppenden Wirtschaft nimmt die Armut in Argentinien weiter zu. 52,9 Prozent der Bevölkerung des südamerikanischen Landes lebten im ersten Halbjahr unter der Armutsgrenze, wie die staatliche Statistikbehörde (Indec) mitteilte. Im zweiten Halbjahr des vergangenen Jahres waren es noch 41,7 Prozent gewesen. Der Anteil der Bevölkerung, die in extremer Armut lebt, stieg von 11,9 auf 18,1 Prozent.
Argentiniens ultraliberaler Präsident Javier Milei hat seit seinem Amtsantritt Ende vergangenen Jahres eine Reihe von Sozialprogrammen und Subventionen gekürzt. Zudem wurden zahlreiche Beschäftigte des öffentlichen Dienstes entlassen. Gleichzeitig steckt das einst reiche Land in einer schweren Wirtschaftskrise.
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) rechnet für das laufende Jahr mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um vier Prozent – der schlechteste Wert aller G20-Länder der führenden und aufstrebenden Wirtschaftsmächte.