Mäuseplage macht Australien zu schaffen
Australien kämpft seit Monaten mit einer schweren Mäuseplage. Gemäss Bauern handelt es sich um eines der schlimmsten solcher Ereignisse aller Zeiten.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Osten Australiens kämpfen die Menschen aktuell mit einer Mäuseplage.
- Insbesondere die Landwirtschaft ist stark von der Präsenz der Tiere betroffen.
- Ursache für die seit Monaten andauernde Krise sind unter anderem starke Regenfälle.
Seit Monaten leidet der ostaustralische Staat New South Wales unter einer grossen Mäuseplage. Noch immer ist keine Entspannung der Lage in Sicht. Vor allem die Landwirtschaft ist stark davon betroffen.
Die Farmerin Lisa Minogue aus dem Dorf Barmedman erklärt der «NZZ» ihre schwierige Lage: «Man kann alle Mäuse aufsammeln, die man sieht, aber dann gibt es immer noch mehr». Insbesondere der Geruch mache ihr zu schaffen, so Minogue.
Farmer: «Das Schlimmste, was ich je erlebt habe»
Ähnlich besorgt äussert sich Norman Moeris, ein Bauer aus dem Dorf Gilgandra. Im Gespräch mit der Zeitung erzählt er, er habe in Getreidesäcken bereits bis zu 30'000 Mäuse gefunden. Das Heu werde von seinen Tieren kaum mehr gefressen, da es wegen der Mäuse so sehr stinkt, so Moeris weiter. «Das ist das Schlimmste, was ich je erlebt habe.»
Die Auswirkungen auf die Nahrungsmittelproduktion sind bedeutsam. Supermärkte in der Region mussten bereits zahlreiche Waren wegwerfen. Laut «Sydney Morning Herald» erwarten die Landwirte in Sachen Ernte einen Schaden von über einer Milliarde Dollar. Ein weiteres Problem ist das Risiko übertragbarer Krankheiten.
Das Ende der Plage ist indes noch nicht in Sicht. Ein starkes Gift gegen die Mäuse kann aufgrund von Umweltbedenken nicht eingesetzt werden.
Patienten in Spitälern gebissen
Die aktuelle Mäuseplage im Osten Australiens hält bereits seit Monaten an. Schlagzeilen machte unter anderem die damit verbundene Evakuierung eines Gefängnisses. Anderen Medienberichten zufolge sollen sogar Patienten in Spitälern gebissen worden sein.

Immer wieder gibt es im Land Mäuseplagen dieser Art, wie «The Scientist» berichtet. Gemäss Peter Brown, Wissenschaftler der australischen Forschungsagentur CSIRO, kommen solche Ereignisse demnach alle vier oder fünf Jahre vor. Wie Brown der Fachzeitschrift weiter sagt, seien insbesondere die starken Regenfälle im Jahr 2020 verantwortlich für die aktuelle Lage.