Mehr Tote durch neuartiges Coronavirus als bei Sars-Epidemie

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China,

Die Zahl der Todesopfer durch das neuartige Coronavirus übersteigt inzwischen die Opferzahl der Sars-Epidemie aus den Jahren 2002 und 2003.

China Virus Aufregung
Besonders in China herrscht Aufregung um den Virus. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Maschine der Luftwaffe mit 20 deutschen Wuhan-Rückkehrern in Berlin gelandet.

Insgesamt seien in China bislang 811 Menschen an dem Virus gestorben, meldete die Nationale Gesundheitskommission am Sonntag. Das sind knapp 40 mehr als durch Sars, das ebenfalls durch Coronaviren ausgelöst wurde. In Berlin landete am Mittag ein Flugzeug der Luftwaffe mit 20 Deutschen aus der vom Coronavirus besonders betroffenen chinesischen Stadt Wuhan.

Trotz der drastischen Massnahmen Chinas im Kampf gegen die Ausbreitung der Krankheit steigt die Opferzahl vorerst immer weiter: Wie die chinesischen Behörden am Sonntag mitteilten, starben seit dem Vortag 89 Menschen an den Folgen der Infektion - allein 81 davon in der zentralchinesischen Provinz Hubei, die als Zentrum des Virenausbruchs gilt. Mehr als 37.000 Menschen seien mit dem neuartigen Erreger infiziert.

Auch die in der Elf-Millionen-Metropole Wuhan innerhalb kürzester Zeit gebauten Krankenhäuser mit tausenden neuen Betten reichen offenbar nicht aus. «Es gibt zu viele Menschen, die eine Behandlung brauchen», sagte Chen Yiping, deren Mutter trotz schwerwiegender Krankheitssymptome immer noch auf einen Platz im Krankenhaus wartete.

Am Wochenende war auch erstmals ein mit dem Virus infizierter Ausländer in China gestorben. Es handelte sich um einen 60-jährigen US-Bürger, wie die US-Botschaft in Peking mitteilte.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte zuletzt von einer «etwaigen Stabilisierung» der Lage in der Provinz Hubei gesprochen, die «die Wirkung der Kontrollmassnahmen widerspiegeln» könnte. Ian Lipkin, Professor an der Columbia Universität, erwartet den Höhepunkt des derzeitigen Krankheitsausbruchs innerhalb der kommenden zwei Wochen - wenn die getroffenen Massnahmen wirklich gewirkt haben sollten. Der Experte, der mit Peking bereits während der Sars-Epidemie zusammenarbeitete, warnte jedoch vor einem möglichen Rückschlag, wenn viele Chinesen aus den verlängerten chinesischen Neujahrsferien an die Arbeit zurückkehren.

Die Bundesregierung liess am Wochenende weitere Deutsche aus Wuhan ausfliegen. An Bord der Maschine der Luftwaffe, die am Sonntagmittag in Berlin-Tegel landete, seien ausserdem auch 17 Menschen aus weiteren europäischen Ländern gewesen, erklärte Aussenminister Heiko Maas (SPD). Diese sollten laut Auswärtigen Amt umgehend mit Sonderflügen von Berlin nach Luxemburg, Österreich, Rumänien und in die Niederlande weiterreisen. Die Rückkehrer waren zuerst in England gelandet, nachdem sie mit einem britischen Charterflug aus Wuhan ausgeflogen worden waren.

Die deutschen Staatsbürger und deren Familienangehörige sollen laut der Berliner Gesundheitsbehörden in einem DRK-Krankenhaus in Berlin-Köpenick 14 Tage isoliert und auf das Virus getestet werden. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dankte dem Berliner Senat und dem Deutschen Roten Kreuz für «ihre Bereitschaft, die deutschen China-Rückkehrer und ihre Familien unterzubringen und medizinisch zu versorgen».

Bereits am vorherigen Wochenende hatte eine Maschine der deutschen Luftwaffe 126 Menschen aus Wuhan in der Provinz Hubei ausgeflogen. Bei zwei Menschen wurde das Virus diagnostiziert. Insgesamt gibt es in Deutschland inzwischen 14 bestätigte Ansteckungsfälle.

Von China aus hat sich das Coronavirus mittlerweile in in fast 30 weitere Länder ausgebreitet. In Japan stieg die Zahl der Infizierten an Bord eines dort unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrtschiffes auf 70, wie die japanischen Behörden mitteilten. Die «Diamond Princess» befindet sich seit Montag vor der japanischen Küste unter Quarantäne. An Bord befinden sich etwa 3700 Passagiere und Besatzungsmitglieder.

Die Passagiere der vor Hongkong liegenden «World Dream» durften das Kreuzfahrtschiff hingegen nach fünf Tagen an Bord verlassen, nachdem alle 1800 Crewmitglieder negativ auf das Virus getestet worden waren.

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