Menschenrechtler in Türkei wieder frei
Die beiden Menschenrechtler in der Türkei sind nach mehr als 100 Tagen in Untersuchungshaft wieder auf freiem Fuss.
Nach mehr als 100 Tagen Untersuchungshaft in der Türkei sind
der deutsche Menschenrechtler Peter Steudtner und sein schwedischer Kollege Ali
Gharavi wieder in Freiheit. «Sie waren sehr froh und sehr erleichtert», sagte
der Anwalt Murat Boduroglu. Steudtner, Gharavi und dessen Ehefrau würden
gemeinsam voraussichtlich am Donnerstagnachmittag nach Berlin fliegen. Derzeit
seien sie bei Bekannten in Istanbul untergebracht und würden sich ausruhen.
Ein Gericht in Istanbul hatte in der Nacht zu Donnerstag die
Freilassung Steudtners und Gharavis ohne Auflagen beschlossen. Auch die
mitangeklagten türkischen Menschenrechtler in dem Verfahren wurden bis zu einem
Urteil auf freien Fuss gesetzt, teilweise aber unter Auflagen. Eine Ausnahme
stellt der ebenfalls angeklagte Amnesty-Vorsitzende der Türkei, Taner Kilic,
dar. Er ist wegen eines anderen Verfahrens in Untersuchungshaft, das am
Donnerstag in Izmir beginnen soll.
Steudtner, Gharavi und neun weiteren Angeklagten wird
Mitgliedschaft in einer «bewaffneten Terrororganisation» beziehungsweise
«Unterstützung von bewaffneten Terrororganisationen» vorgeworfen, worauf bis zu
15 Jahren Haft stehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Menschenrechtler Peter Steudtner und Ali Gharavi sind wieder auf freiem Fuss.
- Sie verbrachten 100 Tage in Untersuchungshaft in der Türkei.
- Ihnen wurde Mitgliedschaft in einer «bewaffneten Terrororganisation» vorgeworfen.