Menschenrechtler kritisieren Rückführung
Die geplante Rückführung der geflohenen Rohingya nach Myanmar wird von verschiedenen Menschenrechtsorganisationen stark kritisiert. Das UN-Flüchtlingshilfswerk stimmt den Kritikern zu.
Das Wichtigste in Kürze
- Verschiedene Menschenrechtsorganisationen kritisieren die geplante Rückführung der geflohenen Rohingya nach Myanmar.
- Notwendig seien die Zustimmung der Geflüchteten und Grundlagen für einen dauerhaften Frieden.
Die Rückkehr der muslimischen Flüchtlinge sei «undenkbar», bevor nicht das «Apartheid-System» in dem Land aufgebrochen werde, teilte Amnesty International am Freitag mit. Auch Human Rights Watch kritisierte die am Donnerstag von Myanmar und Bangladesch unterzeichnete Absichtserklärung über die Rückführung der Geflohenen: «Die Idee, dass Burma (Myanmar) nun (die Rohingya) in ihren qualmenden Dörfern mit offenen Armen willkommen heissen wird, ist lächerlich».
Herkunftsort sei nicht sicher genug
Das UN-Flüchtlingshilfswerk stimmte den Kritikern zu. Der Bundesstaat Rakhine, aus dem die meisten geflohenen Rohingya stammen, sei derzeit nicht sicher genug für eine Rückkehr, teilte das UNHCR in Genf mit. «Es ist entscheidend, dass Rückführungen nicht plötzlich oder vorzeitig stattfinden», sagte ein UNHCR-Sprecher. Notwendig seien die Zustimmung der Geflüchteten und Grundlagen für einen dauerhaften Frieden.
Mehr als 600'000 Rohingya waren seit Ende August vor Gewalt durch das Militär in Myanmars Bundesstaat Rakhine in das Nachbarland Bangladesch geflüchtet. Die Vereinten Nationen nannten die Vertreibung der oft als meistverfolgte Minderheit der Welt bezeichneten Volksgruppe eine «ethnische Säuberung». (Nau berichtete)