Menschenrechtler: Mehr Übergriffe gegen Journalisten in Pakistan
Die Pressefreiheit in Pakistan ist weiter bedroht: Die Gewalt gegen Journalisten ist um 60 Prozent gestiegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Gewalt und Bedrohung gegen Journalisten in Pakistan hat um 60 Prozent zugenommen.
- Das berichtet eine lokale Menschenrechtsorganisation.
- Militant-islamistische Gruppen seien in erster Linie dafür verantwortlich.
In Pakistan haben Übergriffe gegen Journalisten nach Angaben von Menschrechtlern stark zugenommen. Es gab zwischen Mai 2022 und März 2023 insgesamt 140 Fälle von Gewalt oder Bedrohungen. Das ergab ein Bericht der pakistanischen Medienrechtsorganisation Freedom Network von Montag. Das entspreche einer Zunahme um über 60 Prozent im Vorjahresvergleich.
Am gefährlichsten sei die Hauptstadt Islamabad mit 56 Übergriffen gegen Journalisten und Medienorganisationen im genannten Zeitraum. Mindestens fünf Journalisten in dem Land seien in der Zeit sogar getötet worden. «Die Eskalation der Gewalt gegen Journalisten ist verstörend und braucht dringend Aufmerksamkeit», sagte Iqbal Khattak, einer der Autoren des Berichts.
Pakistan liegt bei Pressefreiheit auf Platz 157
Militant-islamistische Gruppen seien für die steigende Zahl von Übergriffen in dem südasiatischen Land verantwortlich. Das gibt die Journalistengewerkschaft Pakistan Federal Union of Journalists an.
Traditionell gehe ausserdem eine Bedrohung für Journalisten vom mächtigen Militär und seinem Geheimdienst aus. Der Organisation Reporter ohne Grenzen zufolge lag Pakistan 2022 in Sachen Pressefreiheit auf Platz 157 von insgesamt 180 Ländern. Der Vorsitzende der Pakistan Federal Union of Journalists, Afzal Butt, warnte: «Wir befürchten, dass Pakistan dieses Jahr noch weiter nach hinten rutscht».