Menschenrechtler verurteilen Angriffe auf Hisbollah-Bank
Human Rights Watch kritisiert Israels Angriff auf die Bank der Hisbollah als Kriegsverbrechen. Es sei kein rechtmässiges militärisches Ziel.
Das Wichtigste in Kürze
- Israel hat eine Bank mit Verbindungen zur Hisbollah angegriffen.
- Human Rights Watch kritisiert dies harsch, es sei ein ziviles Objekt.
- Die Menschenrechtler sprechen von einem Kriegsverbrechen.
Bei Israels Angriffen auf die Vereinigung Al-Kard al-Hassan im Libanon handelt es sich der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) zufolge um Kriegsverbrechen.
«Dass eine bewaffnete Gruppe eine finanzielle Institution, Vereinigung oder Bank nutzt, bedeutet noch keinen wirksamen Beitrag zu militärischen Handlungen», teilte HRW mit. «Deshalb ist es kein rechtmässiges militärisches Ziel im Rahmen des Kriegsrechts.»
Zwar hätten Israel, die USA und der inzwischen getötete Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah dargelegt, dass Al-Kard al-Hassan Verbindungen zu der Miliz hat. «Aber sie bleibt ein ziviles Objekt», teilte HRW mit. «Solche Angriffe zu erlauben, würde faktisch alle Finanzinstitutionen, die alle Parteien in dem Konflikt nutzen, jederzeit zu militärischen Zielen machen.»
Israels Armee bombardierte im Libanon nach eigenen Angaben fast 30 Zweigstellen der Vereinigung, eine Art Bank der Hisbollah. Diese ist eine der grössten Vereinigungen zur Vergabe von Mikrokrediten im Land, das seit Jahren in der schwersten Finanzkrise seiner Geschichte steckt. Der Sektor libanesischer Banken, die Schulden in Milliardenhöhe angehäuft haben, ist zusammengebrochen.