Menschenrechtler werfen Taliban Folter in Rebellengebieten vor
Wegen unrechtmässiger Festnahme und Folter an Zivilisten wirft die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) den Taliban schwere Verbrechen vor.
Das Wichtigste in Kürze
- Menschenrechtler der Human Rights Watch (HRW) werfen den Taliban schlimme Verbrechen vor.
- Sie sollen in Rebellengebieten unschuldige Zivilisten verprügelt und gefoltert haben.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat den in Afghanistan herrschenden Taliban Verbrechen an Zivilisten vorgeworfen. Sicherheitskräfte der Taliban hätten Bewohner der Provinz Pandschir unrechtmässig festgenommen und gefoltert, teilte HRW am Freitag mit.
Seit Monaten sind die militant-islamistischen Taliban in dem als Widerstandsort bekannten Tal in Kämpfe verwickelt. Die Gegner sind Rebellen der Nationalen Widerstandsfront (NRF).
Die Taliban sollen Gewalt an Zivilisten ausgeübt haben
«Talibankräfte in der Provinz Pandschir haben als Reaktion auf die Kämpfe gegen die oppositionelle Nationale Widerstandsfront Prügel gegen Zivilisten angewandt». Dies sagte Patricia Gossman, stellvertretende Asien-Direktorin bei HRW. «Das langjährige Versäumnis der Taliban, die Verantwortlichen für schwere Übergriffe in ihren Reihen zu bestrafen, bringt weitere Zivilisten in Gefahr.»
Die NRF wird von Ahmad Massoud, dem Sohn des bekannten afghanischen Widerstandskämpfers Ahmad Schah Massoud, angeführt. Der Vater kämpfte als Mudschahid bereits vor 20 Jahren gegen das damalige Taliban-Regime. Er gilt bis heute als Symbol des Widerstands.
Der NRF gehören unter anderem frühere Soldaten der afghanischen Armee an. Seit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 haben sich die Rebellen vor allem in Provinzen Nordafghanistans zurückgezogen.