Mexiko: Wähler bestimmen neuen Präsidenten und neues Parlament
Das Wichtigste in Kürze
- In Mexiko werden am Sonntag das Parlament und der Präsident gewählt.
- Die fast 90 Millionen Wahlberechtigten bestimmen zahlreiche Ämter auf allen Ebenen neu.
In Mexiko hat die Wahl des neuen Präsidenten und weiterer politischer Ämter begonnen. Rund 89 Millionen Staatsbürger des lateinamerikanischen Landes sind wahlberechtigt. Präsident Enrique Peña Nieto darf nicht erneut kandidieren.
ALMO gilt als Favorit
Laut Umfragen vor der Wahl galt der Linksnationalist Andrés Manuel López Obrador von der Partei Morena als Favorit für das Amt. Der 64-jährige will im Falle eines Wahlsiegs die jüngsten Strukturreformen beispielsweise zur Öffnung der Energieindustrie zurücknehmen. Er erwägt zudem eine Amnestie für Drogenhändler und hat einen entschlossenen Kampf gegen die Korruption angekündigt.
Verhältnis zu USA
Zu den grössten Herausforderungen für Mexikos nächsten Präsidenten zählt der Umgang mit den USA unter Präsident Donald Trump, der den offenen Handel torpediert und die Einwanderung stoppen will. López Obrador kündigte eine harte Haltung gegenüber Trump an.
Kritiker werfen dem Linkskandidaten vor, keine konkreten Pläne vorweisen zu können, um die zweitgrösste Volkswirtschaft Lateinamerikas zu regieren. Für seine Gegner ist er ein Populist, der das Land noch tiefer in die Wirtschaftskrise führen würde.
Zwei ernsthafte Konkurrenten
López Obradors grösste Konkurrenten um das Amt sind der aktuelle Kabinett Aussen-, Sozial- und Finanzminister José Antonio Meade von der Regierungspartei PRI und Ricardo Anaya von der PAN-Partei.
Zahlreiche Ämter zu vergeben
Auch politische Ämter in 30 von 32 mexikanischen Bundesstaaten werden neu bestimmt, darunter in der Hauptstadt Mexiko-Stadt. Zudem werden in beiden Kongresskammern 500 Abgeordneten- und 128 Senatorenplätze neu besetzt und acht neue Gouverneure gewählt. Auf lokaler Ebene müssen rund 1600 Bürgermeister bestimmt werden.
Der Wahlkampf in Mexiko wurde von Gewalt gegen Politiker überschattet. In den vergangenen zehn Monaten wurden mehr als 120 Politiker umgebracht. Medien berichteten vorab von gestohlenen oder verbrannten Wahlzetteln.