Militär: Hamas feuert weitere Raketen auf Israel ab
Der Raketenbeschuss auf Israel durch die Hamas ging auch diese Nacht weiter. Das israelische Militär hat zuvor mit gezielten Angriffen gedroht.
Das Wichtigste in Kürze
- Israel wurde in der Nacht auf Sonntag erneut mit Raketen aus dem Gaza beschossen.
- Zuvor hatte die israelische Armee ein Hochhaus im Gazastreifen zerstört.
Die Palästinenserorganisation Hamas hat in der Nacht zu Sonntag nach Angaben des israelischen Militärs weitere Raketen auf Israel abgefeuert. Ein «schwerer Hagel von Raketen» sei vom Gazastreifen aus auf die Mitte und den Süden Israels abgeschossen worden. Dies twitterte die Armee am frühen Sonntagmorgen.
Zuvor hatte ein Sprecher des militärischen Hamas-Arms gedroht, von Mitternacht an erneut Raketen auf Tel Aviv zu feuern. Am Samstag hatten militante Palästinenser bereits drei Mal kurz hintereinander Raketen auf den Grossraum Tel Aviv abgefeuert.
In Tel Avivs Nachbarstadt Ramat Gan starb ein Mann beim Einschlag einer Rakete. Israels Luftwaffe zerstörte anschliessend ein 14-stöckiges Hochhaus im Gazastreifen, in dem Medienunternehmen wie Associated Press (AP) ihre Büros hatten.
Guterres «bestürzt» über Zunahme ziviler Opfer im Gazastreifen
UN-Generalsekretär António Guterres hat sich «bestürzt» über die Zunahme ziviler Opfer der israelischen Angriffe im Gazastreifen gezeigt.
Zudem sei Guterres «zutiefst beunruhigt» über die Zerstörung eines von Medienhäusern genutztem Gebäude. «Der Generalsekretär erinnert alle Seiten daran, dass jeder wahllose Angriff auf zivile und Medien-Strukturen gegen das Völkerrecht verstösst und um jeden Preis vermieden werden muss.» Dies erklärte sein Mediensprecher.
Am Sonntag beschäftigt sich der UN-Sicherheitsrat bereits zum dritten Mal mit der jüngsten Eskalation des Nahost-Konflikts.
Netanjahu: Gaza-Einsatz «so lange wie nötig»
Israels Militäreinsatz gegen die im Gazastreifen herrschende Hamas wird nach Worten des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu «so lange wie nötig weitergehen».
Netanjahu sagte, man müsse zunächst die Infrastruktur der islamistischen Hamas zerstören. «Uns stehen noch schwere Tage bevor, aber wir werden sie gemeinsam durchstehen und siegen», sagte der 71-Jährige.
Israels Militär intensiviert Angriffe auf ranghohe Hamas-Mitglieder
Nach dem bisher massivsten Raketenangriff auf Tel Aviv hatte Israels Militär seine Attacken auf ranghohe Hamas-Mitglieder verstärkt.
Die Luftwaffe habe die Häuser von Raed Saad, Hamas-Chef für Spezialeinsätze, sowie zweier Hamas-Kommandeure in Chan Junis im Süden und Dir el-Balach im mittleren Abschnitt des Gazastreifens beschossen. Dies teilte die Armee am späten Samstagabend mit. Israels Militär drohte ausserdem der Hamas-Führungsriege mit gezielter Tötung.
Ein Sprecher des militärischen Hamas-Arms drohte Tel Aviv daraufhin mit einer «Antwort, die die Erde erschüttern lässt». Seine Organisation kündigte zudem an, von Mitternacht an erneut Raketen auf Tel Aviv feuern.
Ein Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden, General Ismaeil Ghani, sicherte der Hamas in einem Telefonat mit dem Hamas-Chef Ismail Hanija am Samstag uneingeschränkte Unterstützung im Kampf gegen Israel zu. Dies berichteten iranische Staatsmedien.
USA um Deeskalation bemüht
Die USA bemühen sich intensiv um Deeskalation im Gaza-Konflikt. US-Präsident Joe Biden telefonierte am Samstag zum zweiten Mal in dieser Woche mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und erstmals auch mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas.
«Der Präsident bekräftigte seine nachdrückliche Unterstützung für das Recht Israels, sich gegen die Raketenangriffe der Hamas und anderer terroristischer Gruppen im Gazastreifen zu verteidigen», teilte das Weisse Haus zu dem Telefonat mit Netanjahu mit. Biden habe seine Besorgnis über die Sicherheit von Journalisten zum Ausdruck gebracht und die Notwendigkeit betont, deren Schutz zu gewährleisten.
Im Gespräch mit Abbas habe Biden habe zudem betont, die Hamas müsse den Raketenbeschuss auf Israel einstellen, teilte das Weisse Haus mit. Biden und Abbas hätten ihre Sorge über den Tod unschuldiger Zivilisten zum Ausdruck gebracht. Der US-Präsident habe sein Engagement für eine verhandelte Zwei-Staaten-Lösung betont.