Militär in Myanmar greift auch am Montag hart durch
Der japanische Journalist Yuki Kitazumi wurde am Sonntagabend in Myanmar verhaftet. Am Montag gingen die landesweiten Proteste gegen die Junta weiter.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Sonntag wurde ein japanischer Journalist von der Militärjunta in Myanmar inhaftiert.
- Die japanische Regierung fordert die umgehende Freilassung des Freelance-Reporters.
- Am Montag griff das Militär bei Protesten wieder hart durch.
Das Militär in Myanmar geht weiter mit aller Härte gegen Medienvertreter vor, die über die Proteste gegen den Putsch von Anfang Februar berichten.
Auch ausländische Journalisten sind im Visier der Junta: Der japanische Freelance-Reporter Yuki Kitazumi, der früher für die Zeitung «Nikkei Business Daily» tätig war, sei am Sonntagabend in seinem Haus in der grössten Stadt Yangon abgeführt worden, berichteten lokale Medien.
Am Montag wurde der 45-Jährige nach Angaben der japanischen Botschaft in das berüchtigte Insein-Gefängnis gebracht, in dem viele politische Häftlinge festgehalten werden.
Freilassung von japanischem Reporter gefordert
Die japanische Regierung forderte die umgehende Freilassung des Journalisten, wie Regierungssprecher Katsunobu Kato in Tokio erklärte. Kitazumi war bereits im Februar im Zuge einer Kundgebung gegen den Umsturz mehrere Tage in Gewahrsam genommen, dann aber wieder freigelassen worden.
Im früheren Birma sitzen bereits viele örtliche Journalisten in Haft. Andere sind ins benachbarte Thailand geflohen. Festnahmen von ausländischen Pressevertretern waren bisher jedoch sehr selten.
Ein anderer japanischer Journalist in Yangon sagte der Nachrichtenagentur DPA: «Alle Journalisten sind bedroht. Festnahmen passieren jetzt nicht nur, während Reporter über die Geschehnisse berichten, sondern auch in ihren eigenen Häusern.»
Militär geht weiter gewaltsam vor
Die landesweiten Proteste gegen die Junta gingen derweil auch am Montag weiter. Die Armee griff dabei wieder hart durch. Medien zufolge sollen Soldaten in Myingyan im Zentrum des südostasiatischen Landes Barrikaden der Demonstranten niedergerissen und wild um sich geschossen haben.
Das Portal Myanmar Now zitierte einen Augenzeugen mit den Worten, die Stadt gleiche einem Kriegsgebiet. Nach einem Bericht der Zeitung «The Irrawaddy» sollen sich Demonstranten gewehrt haben. Sechs Einsatzkräfte seien ums Leben gekommen, rund ein Dutzend weitere Soldaten seien verletzt worden, hiess es. Ob es auch zivile Opfer gab, war zunächst unklar.
Nach Schätzungen der Gefangenenhilfsorganisation AAPP sind seit dem Putsch mindestens 737 Menschen durch Militärgewalt ums Leben gekommen. Rund 3200 weitere sitzen derzeit in Haft. Es gibt immer wieder Berichte über schwere Folter.
Die Widerstandsbewegung fordert die Freilassung und Wiedereinsetzung der entmachteten Regierungschefin Aung San Suu Kyi, die im Hausarrest sitzt.