Militärjunta in Myanmar droht mit «Massnahmen» gegen Demonstranten
Während am Montag erneut tausende Menschen in Myanmar gegen den Militärputsch auf die Strassen gegangen sind, hat die Armeeführung den Demonstranten gedroht.
Das Wichtigste in Kürze
- In Myanmar demonstrierten am Montag tausende Menschen gegen den Militärputsch.
- Das Militär seinerseits droht den Demonstranten nun «Massnahmen» an.
- Man wolle mit «wirksamen Schritten» gegen Verstösse vorgehen.
Während am Montag erneut tausende Menschen in Myanmar gegen den Militärputsch auf die Strassen gegangen sind, hat die Armeeführung im staatlichen Fernsehen mit «Massnahmen» gegen Demonstranten gedroht.
«Gegen Vergehen, die die Stabilität des Staates, die öffentliche Sicherheit und die Rechtsstaatlichkeit stören, muss nach dem Gesetz mit wirksamen Schritten vorgegangen werden», verlas ein Sprecher des Senders MRTV eine Erklärung der Militärjunta.
Es habe Gesetzesverstösse und Gewaltandrohungen von Gruppen unter dem «Vorwand der Demokratie und der Menschenrechte» gegeben, hiess es in der Erklärung. Wie genau die drohenden «Massnahmen» aussehen sollen, wurde nicht ausgeführt.
Zehntausende Demonstranten
Vor einer Woche hatte das Militär die Macht in dem südostasiatischen Land an sich gerissen und die Zivilregierung abgesetzt. Die De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi und Präsident Win Myint wurden festgenommen.
Bereits am Wochenende versammelten sich zehntausende Menschen im ganzen Land, um gegen den Staatsstreich und für die Freilassung der entmachteten Suu Kyi zu protestieren. Die Menschen setzten am Montag ihre Proteste fort. Unter dem wachsendem Druck der Bevölkerung feuerte die Polizei erstmals Wasserwerfer gegen Demonstranten in der Hauptstadt Naypyidaw ab.
Der Putsch beendete eine zehnjährige Phase des demokratischen Wandels in dem südostasiatischen Land. Vor der demokratischen Öffnung war Myanmar bereits fast fünf Jahrzehnte lang von einer Militärjunta geführt worden.