Milizen-Angriff in Mosambik: Gaskonzern bringt Arbeiter in Sicherheit
Der französische Energiekonzern Total hat etwa 1000 Mitarbeiter aus der von Extremisten eingenommenen Küstenstadt Palma in Mosambik in Sicherheit gebracht. Die Arbeiter seien mit einem Schiff aus Palma in das südlich gelegene Pemba gebracht worden, sagte Staatsminister Armindo Ngunga am Sonntagvormittag. Total teilte auf Anfrage mit, die Zahl des anwesenden Personals in einem Flüssigerdgas-Projekt bei Palma sei auf ein absolutes Minimum reduziert worden. Die zu Beginn der Woche angedachte Wiederankurbelung des Projekts wurde demnach ausgesetzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Mittwoch belagern etwa 100 Rebellen, die einer islamistischen Gruppierung mit Verbindungen zur Terrormiliz Islamischen Staat (IS) angehören sollen, die Kleinstadt.
Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) berichteten Augenzeugen von Leichen in den Strassen Palmas. Anwohner seien geflohen, nachdem Milizen wahllos auf Menschen und Wohngebäude geschossen haben sollen.
Palma befindet sich in der gasreichen Provinz Cabo Delgado im Nordosten Mosambiks, wo Total an einem 16,9 Milliarden Euro (20 Milliarden Dollar) teuren Flüssigerdgas-Projekt beteiligt ist. Seit 2017 kommt es in Cabo Delgado immer wieder zu brutalen Angriffen durch islamistische Milizen.
Dabei sollen nach Angaben der UN-Flüchtlingshilfe 670 000 Menschen vertrieben und mehr als 2000 gestorben sein. Wegen der Sicherheitslage in der Provinz hatte Total bereits im Januar die Zahl seiner Mitarbeiter reduziert.