Mindestens 37 Tote bei gewalttätigen Zusammenstössen in Uganda
In Uganda sind in den vergangenen Tagen mindestens 37 Menschen bei gewalttätigen Zusammenstössen zwischen Sicherheitskräften und Oppositionsanhängern getötet worden.
Das Wichtigste in Kürze
- In Uganda starben in den letzten Tagen bei Zusammenstössen mindestens 37 Menschen.
- Die Festnahme von Oppositionskandidat Bobi Wine löst heftige Proteste aus.
Im Zusammenhang mit den Protesten, die am Mittwoch begonnen hätten, seien 37 Tote gezählt worden. Dies sagte ein Polizeivertreter am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Auslöser der Demonstrationen war die Festnahme des oppositionellen Präsidentschaftskandidaten Bobi Wine. Er tritt bei der Präsidentschaftswahl im Januar gegen Langzeit-Präsident Yoweri Museveni an.
Zahlreiche Demonstrationen
Wine soll bei einer Kundgebung gegen die Corona-Massnahmen verstossen haben. Am Freitag kam er gegen Kaution wieder frei. Gegen den 38-Jährigen wird weiter ermittelt.
Der Nachrichtenagentur AFP sagte Wine, er sei «gewaltsam festgenommen, in der Haft gefoltert und mit dem Tode bedroht worden». Dies habe seine Entschlossenheit aber nicht gebrochen.
Infolge der Festnahme gingen zahlreiche Demonstranten in Kampala und in anderen Städten auf die Strassen. Sie zündeten Reifen an und bewarfen Polizisten mit Steinen. Sicherheitskräfte setzten Gummigeschosse gegen die Protestierenden ein. In der Hauptstadt Kampala waren auch am Freitag Polizisten und Soldaten auf den Strassen unterwegs.
Gibt es eine sechste Amtszeit für Museveni?
Bei einer Pressekonferenz am Freitag bezeichnete die Polizei, die Demonstranten als «Teil einer lose koordinierten Kampagne». Demnach wurden seit Beginn der Proteste 375 Menschen in dem ostafrikanischen Staat festgenommen.
Am 14. Januar findet in Uganda die Präsidentschaftswahl statt. Museveni kandidiert für eine sechste Amtszeit - er hat das Amt bereits seit 36 Jahre inne. Wine gilt als der aussichtsreichste Herausforderer, er ist besonders unter jungen Menschen beliebt.