Mindestens zwölf Tote bei Explosion an Ölpipeline in Nigeria
Bei einer Explosion an einer Ölpipeline in Nigeria sind mindestens zwölf Menschen verbrannt. Sie seien nach ersten Erkenntnissen dabei gewesen, illegal Rohöl abzuschöpfen, als ein Funke ihres Transportfahrzeugs die Explosion ausgelöst habe, teilte die örtliche Polizei am Freitag mit.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Beobachterorganisation für Ölpesten im Niger-Delta erwartete, dass die Zahl der Toten noch steigen könnte.
Der Unfall ereignete sich im Ort Rumuekpe im Bundesstaat Rivers an der Atlantikküste des westafrikanischen Landes.
Das Ausmass der Umweltschäden blieb zunächst unklar. Ähnliche Vorfälle führten in der Vergangenheit oft zu weitflächigen Acker- und Waldbränden und starken Verschmutzungen von Gewässern.
Nigeria ist einer der führenden Ölproduzenten Afrikas. Die Erlöse verschwinden allerdings zu grossen Teilen in den Taschen korrupter öffentlicher Verwaltungen. Die Bevölkerung des Niger-Delta, wo das meiste Öl gefördert wird, ist grösstenteils arm und ausserdem durch die Ölförderung bei der Landwirtschaft und Fischerei eingeschränkt.
Umso häufiger kommt es zu Diebstahl von Öl aus den Pipelines, das anschliessend in illegalen Raffinerien teils mit gefährlichen Methoden verarbeitet wird. Immer wieder kommt es dabei zu Explosionen. Beim bislang tödlichsten Unfall im Jahr 1998 starben mehr als 1000 Menschen, die Öl aus einer aufgebrochenen Pipeline abschöpften.