Misshandlungsvorwurf an Hamas-Mitglied: Soldaten in Hausarrest
Ein Hamas-Mitglied wurde angeblich von israelischen Soldaten schwer sexuell misshandelt und ins Krankenhaus eingeliefert.
Israels Militärstaatsanwaltschaft hat Armeeangaben zufolge beantragt, mehrere mutmasslich an der schweren sexuellen Misshandlung eines palästinensischen Gefangenen beteiligte Soldaten in den Hausarrest zu entlassen. Dort sollen sie noch bis mindestens bis zum 22. August bleiben, teilte Israels Militär mit. Bis dahin sollen die Ermittlungen abgeschlossen werden. Laut israelischen Medien handelt es sich um fünf Reservisten.
Demnach einigten sich die Militärstaatsanwaltschaft und die Verteidigung der Verdächtigen auf die Verlängerung der Untersuchungshaft in Form eines Hausarrests. Es wird Berichten zufolge erwartet, dass das Gericht dem Antrag stattgibt.
Vorwurf der sexuellen Misshandlung: Hamas-Mitglied im Krankenhaus
Bis zum 22. August sollen laut Armee nun Erkenntnisse der Ermittlungen an die Verteidigung der Verdächtigen übergeben werden. Die Nachrichtenseite ynet meldete, Ziel sei es, in der Zeit die Anklageerhebung gegen die Verdächtigen vorzubereiten.
Ihnen wird vorgeworfen, ein Mitglied der islamistischen Terrororganisation Hamas so schwer sexuell misshandelt zu haben, dass dieser mit Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht werden musste. Israelische Militärpolizisten hatten in der Militärbasis Sde Teiman nahe der Wüstenstadt Beerscheva in dem Fall zunächst zehn Soldaten festgenommen. Fünf von ihnen wurden inzwischen wieder freigelassen.
Proteste nach Festnahmen, teils mit rechtsextremen Beteiligungen
Nach ihrer Festnahme gab es in Israel massive Unruhen. Aufgebrachte Demonstranten drangen in das Lager ein, um gegen das Vorgehen zu protestieren. Auch an anderen Orten kam es zu Protesten, an denen zum Teil auch rechtsextreme Abgeordnete beteiligt waren.
Immer wieder gibt es Berichte über schlimme Bedingungen für palästinensische Häftlinge in israelischem Gewahrsam. Laut dem UN-Menschenrechtsbüro sollen mindestens 53 Menschen in israelischem Gewahrsam ums Leben gekommen sein.