Tausende protestieren in Syrien gegen Machthaber Assad. Dieser gilt als einer der wichtigsten Verbündeten Russlands im Ukraine-Krieg.
Syrische Menschen demonstrierten erst kürzlich gegen das Regime anlässlich des 12. Jahrestages der syrischen Revolution. Foto: Anas Alkharboutli/dpa
Syrische Menschen demonstrierten erst kürzlich gegen das Regime anlässlich des 12. Jahrestages der syrischen Revolution. Foto: Anas Alkharboutli/dpa - sda - Keystone/dpa/Anas Alkharboutli
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Syrien fordern Tausende den Sturz von Baschar al-Assads Regierung.
  • Bei den Demonstrationen sollen Ukraine-Flaggen gezeigt worden sein.
  • Erst vor wenigen Tagen traf Assad Wladimir Putin.

In Syriens Rebellen-Gebieten haben Aktivisten zufolge am Freitag wieder Tausende Menschen gegen Baschar al-Assads Regierung protestiert. Die Demonstranten forderten dabei auch den Sturz des syrischen Machthabers, wie die in Grossbritannien ansässige Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte. Kundgebungen habe es in mehreren Orten im Norden des Bürgerkriegslandes gegeben. Bei den Demonstrationen wurden Augenzeugen zufolge auch Ukraine-Flaggen gezeigt.

Assad sicherte Putin Beistand zu

Russland führt derzeit einen Angriffskrieg gegen die Ukraine und gilt ausserdem als einer der wichtigsten Verbündeten Assads. Russlands militärische Intervention in den Bürgerkrieg hat auch dazu beigetragen, das Kräfteverhältnis zu Assads Gunsten zu verschieben. Syriens Machthaber sicherte dem russischen Präsidenten Wladimir Putin erst vor wenigen Tagen bei einem Treffen erneut Beistand bei dessen «Spezialoperation» in der Ukraine zu. Die Syrer seien stattdessen auf der Seite der Ukrainer, sagte ein Demonstrant in Idlib der Deutschen Presse-Agentur.

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Der russische Präsident Wladimir Putin und der syrische Machthaber Baschar al-Assad bei einem Treffen in Sotschi. - dpa

Auch in der Stadt Daraa im von der Regierung kontrollierten Südwesten des Landes gingen Dutzende auf die Strasse. Der Ort war 2011 Ausgangspunkt von Protesten gegen die Regierung. «Das syrische Regime versucht, die Erdbebenkatastrophe auszunutzen, um seine internationale Isolation zu beenden», monierte dort ein Demonstrant.

«Wir rufen alle arabischen Länder und Freunde der syrischen Revolution dazu auf, eine Annäherung abzulehnen.» Das «Regime» habe Zehntausende Menschen getötet und Städte im Land zerstört.

Bürgerkrieg dauert bis heute an

Im März vor zwölf Jahren war es in Syrien im Zuge der arabischen Aufstände erstmals zu Protesten gegen Assads Führung gekommen. Dessen Sicherheitskräfte gingen mit Gewalt gegen die Demonstranten vor. Daraus entwickelte sich ein Bürgerkrieg mit internationaler Beteiligung, der bis heute andauert.

Syriens Mitgliedschaft in der Arabischen Liga wurde damals wegen des brutalen Vorgehens ausgesetzt. Einige Staaten bemühen sich inzwischen aber wieder um eine Annäherung. Viele Länder schickten nach den verheerenden Erdbeben im Februar auch Hilfe an die Assad-Regierung, was diese nach Jahren der Isolation sehr prominent zur Schau stellte.

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