Mogadischu Attentäter entschuldigen sich – Ziel waren Türken

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Somalia,

Überraschende Wende nach dem Blutbad in Mogadischu, Somalia mit rund 100 Toten. Die Täter hatten es nach eigenen Angaben nur auf zwei Ingenieure abgesehen.

Somalia Mogadischu
Einheimische bergen Waren aus einem durch eine Autobombe zerstörten Geschäft. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die islamistische Terrormiliz Al-Shabaab hat sich zum Anschlag mit fast 100 Toten bekannt.
  • Überraschend: Sie entschuldigt sich für die getöteten Zivilisten.
  • Das Ziel seien zwei türkische Ingenieure gewesen, die sich auch unter den Toten befinden.

Die islamistische Terrormiliz Al-Shabaab hat sich am Montagabend als Urheber des Blutbads vom Wochenende in Mogadischu zu erkennen gegeben. Ihr Sprecher Ali Mohamud Rage erklärte dem Sprachrohr der Miliz, Radio Andalus.

Explosion einer Autobombe
Fahrzeugtrümmer liegen am Schauplatz einer Autobombenexplosion in Mogadischu, Somalia. - dpa

Ziel des Anschlags in Somalia seien die beiden getöteten türkischen Ingenieure und ihre Leibwächter gewesen. Den Angehörigen der Dutzenden anderen bei dem verheerenden Sprengstoffanschlag getöteten Zivilisten sprach er indes sein Beileid aus.

Mindestens 83 Tote in Mogadischu

Die Behörden von Somalia gehen in einer vorläufigen Bilanz von mindestens 83 Toten und 20 Vermissten aus. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Zahl der Toten entsprechend erhöht, gilt als hoch: Nach Angaben von Rettungskräften wurden viele Opfer von der Explosion regelrecht zerrissen. Eine Identifizierung der Leichenteile gilt als schwierig.

Bei der Suche nach den Verantwortlichen für den folgenschweren Sprengstoffanschlag vom Wochenende gibt es Hinweise auf ausländische Drahtzieher. Dies nach eigenen Angaben von Somalias Sicherheitsbehörden.

Explosion einer Autobombe
Medizinisches Personal trägt einen Zivilisten, der bei dem Autobombenanschlag an einem Kontrollpunkt verwundet wurde. - dpa

Die nationale Sicherheitsagentur Nisa betont dies in einem Beitrag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Sie habe der Regierung einen vorläufigen Bericht zu dem Anschlag überreicht, «der von einem ausländischen Land geplant war».

Die Behörde machte jedoch weder den Namen des Landes noch den Bericht öffentlich und betonte: «Um die andauernde Untersuchung zu beenden, werden wir Unterstützung von ausländischen Geheimdiensten suchen.»

USA flog Vergeltungsangriffe in Somalia

Die Zahl der Opfer des Anschlags in Somalias Hauptstadt Mogadischu stieg indes weiter. Die Polizei hatte am Wochenende bereits von knapp 100 Toten bei dem Anschlag gesprochen. In den Krankenhäusern der Stadt wurden 148 Verletzte aufgenommen. Bei einigen gelten die Überlebenschancen als fraglich.

Explosion einer Autobombe
Menschen auf der Suche nach ihren Angehörigen oder solche, die Blut spenden möchten, strömen zum Medina-Krankenhaus in Mogadischu, Somalia. - dpa

Als Vergeltung für den Anschlag flogen US-Drohnen Luftangriffe auf Kämpfer der islamistischen Terrormiliz Al-Shabaab. Die US-Kommandozentrale für Einsätze in Afrika (Africom) betonte, die Angriffe seien mit der Regierung des ostafrikanischen Landes abgestimmt.

Insgesamt wurden demnach bei drei Luftangriffen vier Terroristen getötet. Darunter war somalischen Geheimdienstkreisen zufolge ein ranghoher Kommandeur der Miliz. Sie wurde bisher hinter dem Anschlag vermutet, obwohl sich niemand als Urheber zu erkennen gegeben hatte.

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