Fast 100 Todesopfer bei Bombenanschlag in Somalia
Bei einem mutmasslichen Selbstmordattentat in Somalia sind fast 100 Personen ums Leben gekommen. An einem belebten Kontrollposten explodierte ein Fahrzeug.
Das Wichtigste in Kürze
- In Mogadischu sollen bei einem Bombenanschlag fast 100 Menschen getötet worden sein.
- Ein mutmasslicher Attentäter sprengte seinen mit Sprengstoff beladener Laster in die Luft.
Bei einem Bombenanschlag in der somalischen Hauptstadt Mogadischu sind laut Polizeiangaben fast 100 Menschen ums Leben gekommen.
Bis zum Mittag seien 73 Tote und Dutzende Verletzte in das städtische Medina-Spital gebracht worden. Das sagte der Spital-Leiter Mohamed Yusuf der Deutschen Presse-Agentur.
Ein mutmasslicher Selbstmordattentäter habe am Samstag sein mit Sprengstoff beladener Lastwagen an einem Kontrollpunkt in einem belebten Stadtviertel in die Luft gesprengt. Das berichtete der Sicherheitsvertreter Abdulahi Adan. Augenzeugen sprachen von einem Bild der Verwüstung.
Polizist spricht von «verheerender Explosion»
«Wir haben mittlerweile fast 100 Menschen, die bei dieser schrecklichen Attacke getötet wurden», sagte Polizeioffizier Ahmed Bashane der Deutschen Presse-Agentur. Der Polizist Ibrahim Mohamed sprach von einer «verheerenden Explosion». Die Opferbilanz ist noch vorläufig und könnte sich schnell erhöhen. Unklar ist, wie viele Opfer in andere Hospitäler gebracht wurden.
Mogadischus Bürgermeister Omar Mohamed Filish sprach kurz nach der Explosion bereits von 90 Verletzten – darunter auch viele Studenten und fünf Polizisten.
Unter den Toten sind auch drei türkische Staatsbürger. Bei ihnen handelt es sich nach ersten Erkenntnissen um Strassenbau-Ingenieure.
Nach Angaben eines anderen Polizeisprechers wurden durch die schwere Explosion am frühen Morgen auch zwei Minibusse mit Schulkindern an Bord schwer beschädigt. Augenzeugen berichteten von aufgerissenen Karosserien.
Wer hinter dem Anschlag steht, war zunächst unklar. Doch trägt er die Handschrift der radikalislamischen Shebab-Miliz. Die Miliz war im August 2011 von Truppen der Afrikanischen Union (AU) aus Mogadischu vertrieben worden. Sie kontrolliert aber nach wie vor weite Gebiete des ostafrikanischen Landes und verübt auch immer wieder Anschläge in der Hauptstadt.