Somalia: Rund 80 Tote und über 100 Verletzte bei Autobombenanschlag
Beim verheerendsten Bombenanschlag seit zwei Jahren sind in Somalia rund 80 Menschen getötet. Zahlreiche weitere wurden verletzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Gestern explodierte in Mogadischu eine Autobombe.
- Beim Anschlag wurden 79 Personen getötet, über 100 weitere wurden verletzt.
- Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand.
Laut Polizei wurden beim Autobombenanschlag in Mogadischu 79 Menschen getötet und mehr als 100 weitere wurden verletzt. Unter den Opfern waren demnach zahlreiche Studenten.
Staatschef Mohamed Abdullahi Farmaajo sowie UN-Generalsekretär António Guterres verurteilten die Tat vom Samstag in der Hauptstadt Mogadischu, zu der sich zunächst niemand bekannte.
Die Autobombe war an einer stark befahrenen Kreuzung im Südwesten von Mogadischu nahe eines Kontrollpunktes der Sicherheitskräfte sowie eines Finanzamts explodiert. Wegen der enormen Zerstörung sei die Bestimmung der Opferzahl schwierig, teilte die Polizei mit.
Zahl der Toten noch nicht definitiv
Angesichts der hohen Verletztenzahl könne die Zahl der Toten weiter steigen. Zuvor hatte ein privater Rettungsdienst von 125 Verletzten gesprochen.
Völlig zerstörte und ausgebrannte Fahrzeuge am Tatort zeugten von der Wucht der Detonation. Zum Zeitpunkt des Anschlags im morgendlichen Berufsverkehr waren nach Augenzeugenberichten viele Menschen unterwegs, darunter Schüler und Studenten.
«Alles, was ich sehen konnte, waren verstreute Leichen, manche davon bis zur Unkenntlichkeit verbrannt», sagte der Augenzeuge Sakariye Abdukkadir.
Handschrift der Shebab-Miliz
Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Er trägt die Handschrift der radikalislamischen Shebab-Miliz, die mit dem Terror-Netzwerk Al-Kaida verbündet ist.
Die Miliz war im August 2011 von Truppen der Afrikanischen Union (AU) aus Mogadischu vertrieben worden. Sie kontrolliert aber nach wie vor ländliche Gebiete des ostafrikanischen Landes und verübt immer wieder Anschläge in der Hauptstadt.
Präsident Farmaajo sprach laut der somalischen Nachrichtenagentur Sonna von einem «Feind», der «den zerstörerischen Willen des internationalen Terrorismus» umsetzen wolle.
Diese Gegner Somalias hätten «nie irgendetwas Positives für unser Land getan, sie haben keine Strasse gebaut, niemals Krankenhäuser noch Bildungsstätten errichtet», erklärte der Staatschef. «Alles, was sie tun, ist zerstören und töten» und das wüssten die Somalier.