Seit mehreren Jahren findet die mehrere Stunden andauernde Mahnwache für Stalin-Opfer vor dem einstigen Hauptquartier des sowjetischen Geheimdienstes statt.
Die Porträts der ehemaligen sowjetischen Politiker Michail Gorbatschow (l-r), Josef Stalin und Juri Andropow hängen in einer Bar.
Die Porträts der ehemaligen sowjetischen Politiker Michail Gorbatschow (l-r), Josef Stalin und Juri Andropow hängen in einer Bar. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Rund 40'000 Menschen fielen allein in Moskau vor 80 Jahren dem Regime um Stalin zum Opfer.
  • Wegen Bauarbeiten wurde kurzfristig eine Mahnwache abgesagt – nun aber wieder erlaubt.
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Nach einer heftig kritisierten Absage haben die Moskauer Behörden nun doch einer traditionellen Mahnwache für die Opfer des Terrors unter Sowjetdiktator Josef Stalin zugestimmt. Die Aktion werde am kommenden Montag wie geplant vor der Zentrale des russischen Geheimdienstes FSB stattfinden, schrieb die Zeitung «Kommersant» heute Dienstag. Bei einer Begehung sollen sich demnach die Behörden mit der für die Aktion verantwortlichen Menschenrechtsgruppe Memorial geeinigt haben.

Wegen Bauarbeiten hatten die Behörden am Wochenende kurzfristig die Zustimmung zurückgezogen. Die Bürgerrechtler wiesen das Vorgehen als inakzeptabel zurück. Damit wolle man nur die Organisation unter Druck setzen, hiess es.

Seit mehr als zehn Jahren organisiert Memorial die mehrere Stunden andauernde Aktion vor dem einstigen Hauptquartier und Gefängnis des sowjetischen Geheimdienstes. Dabei lesen Familienangehörige die Namen und Kurzbiografien der rund 40'000 Menschen vor, die alleine in Moskau vor 80 Jahren getötet worden waren. 1937 hatten die politischen Verfolgungen in der Sowjetunion ihren Höhepunkt erreicht.

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