Der oberste US-General in Afghanistan, John Nicholson, sieht eine Ausweitung des von Regierungstruppen kontrollierten Gebiets auf 80 Prozent als zwingend für einen Erfolg im Kampf gegen die Taliban an.
US-General John Nicholson.
US-General John Nicholson. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • US-General John Nicholson fordert, dass die afghanischen Regierungstruppen 80 Prozent des Landes kontrollieren müssen.
  • Diese 80 Prozent seien die kritische Masse, um den Feind «irrelevant» zu machen, so der Nato-Oberbefehlshaber.
  • Ende Oktober kontrollierten die Truppen rund 57 Prozent.
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Die Kontrolle über vier Fünftel des afghanischen Staatsgebiets sei notwenidig, ist US-General John Nicholson überzeugt. «Das ist die kritische Masse, um den Feind irrelevant zu machen, dass er also entweder in entlegenen Gebieten lebt, aufgibt oder stirbt», sagte Nicholson am Montag in einer ins Pentagon übertragenen Video-Konferenz aus Afghanistan. Er ist Oberbefehlshaber der Nato- und der US-Streitkräfte im Land.

Allerdings kontrollieren oder beeinflussen Regierungstruppen heute laut einem US-Bericht von Ende Oktober nur knapp 57 Prozent des Landes. 30 Prozent Afghanistans sind umkämpft. Die Sicherheitslage am Hindukusch hat sich seit dem Ende des Nato-Kampfeinsatzes im Dezember 2014 drastisch verschlechtert.

Die radikalislamischen Taliban kontrollieren oder beeinflussen mittlerweile über 13 Prozent des Landes. Das sind 54 der 407 Bezirke des Landes und neun mehr als noch vor sechs Monaten.Der Einsatz in Afghanistan ist mit fast 16 Jahren der längste Krieg der USA. Zuletzt setzte die US-Regierung wieder auf eine Ausweitung ihres Truppenkontingents.

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