Mutmassliches Komplott gegen Jordaniens König: Zwei Männer verurteilt
Im Gerichtsprozess um ein mutmassliches Komplott gegen Jordaniens König Abdullah II. sind zwei prominente Angeklagte zu jeweils 15 Jahren Haft verurteilt worden. Der frühere Finanzminister und Ex-Chef des königlichen Hofes, Bassim Auadallah, und der dem Königshaus angehörige Hassan bin Sajid wurden wegen Anstachelung gegen die Regierung verurteilt.
Das Wichtigste in Kürze
- Das berichtete die Staatsagentur Petra am Montag.
Zudem hätten sie Aufruhr verursachen wollen und die Sicherheit der Gesellschaft gefährdet. Gegen die Urteile kann Berufung eingelegt werden.
Der jüngere Halbbruder von König Abdullah II., Prinz Hamsa, soll im Zentrum eines Komplotts gestanden haben, das vom Königshaus nach eigenen Angaben im April verhindert wurde. Berichten zufolge kam es zwischen den Brüdern zu einem offenen Streit. Prinz Hamsa wurde unter Hausarrest gestellt, bekräftigte danach jedoch öffentlich seine Loyalität zu Abdullah. Hamsa war bis 2004 Thronfolger, wurde dann aber abgesetzt.
In dem Fall wurden 18 Verdächtige festgenommen, viele von ihnen enge Vertraute Prinz Hamsas. 16 kamen auf königlichen Beschluss hin wieder frei. Nur die beiden jetzt verurteilten Männer wurden an das Staatssicherheitsgericht verwiesen, wo sie auf unschuldig plädierten. Hassan bin Sajid wurde wegen Drogenmissbrauchs am Montag ausserdem zu einem weiteren Jahr Gefängnis und einer Geldstrafe von umgerechnet etwa 1200 Euro verurteilt.
Prinz Hamsa musste sich nicht vor Gericht verantworten. Sein Fall werde «im Rahmen der haschemitischen Königsfamilie» behandelt, erklärte König Abdullah II. nach der Aufdeckung des Komplotts.