In Myanmar ist das Urteil gegen zwei inhaftierte Journalisten der Nachrichtenagentur Reuters heute Montag um eine Woche vertagt worden.
Der Reutersreporter Wa Lone (m.), 31, spricht in Handschellen zu den Medien, als er ein Gericht in der früheren Myanmarer Hauptstadt Rangun verlässt.
Der Reutersreporter Wa Lone (m.), 31, spricht in Handschellen zu den Medien, als er ein Gericht in der früheren Myanmarer Hauptstadt Rangun verlässt. - epa

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Reuters-Reporter droht in Myanmar bis zu 14 Jahren Haft.
  • Ihr Urteil wurde heute Montag wegen Krankheit des Richters um eine Woche verschoben.
Ad

Ein Myanmarer Gericht in der ehemaligen Hauptstadt Rangun begründete heute Montag die einwöchige Vertagung des Urteils gegen zwei inhaftierte Journalisten der Nachrichtenagentur Reuters mit einer Erkrankung des Vorsitzenden Richters. Den beiden Reportern Kyaw Soe Oo (28) und Wa Lone (31) drohen bis zu 14 Jahre Haft, weil sie sich illegal geheime staatliche Dokumente beschafft haben sollen. International gibt es daran viel Kritik.

Die Reuters-Journalisten – beide selbst aus Myanmar – hatten im vergangenen Jahr über die Verfolgung von Muslimen recherchiert, insbesondere über die Hinrichtung von zehn Männern durch das Militär. Daraufhin wurden sie im Dezember 2017 festgenommen. Beide beteuern ihre Unschuld. Die Entscheidung des Gerichts soll nun am 3. September bekanntgegeben werden.

Myanmar und seine Regierungschefin, Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, stehen wegen des Vorgehens des Militärs gegen Muslime international in der Kritik. Aus Furcht vor Verfolgung sind im vergangenen Jahr mehr als 700'000 Muslime aus dem mehrheitlich buddhistischen Land in den muslimischen Nachbarstaat Bangladesch geflohen. Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen in Genf will dazu heute Montag einen Bericht vorstellen.

Ad
Ad