Nach Explosion: Grosse Krankenhäuser in Beirut stoppen Corona-Tests
Nach der Explosion haben grosse Krankenhäuser in Beirut aufgehört, Menschen auf das Coronavirus zu testen.
Das Wichtigste in Kürze
- Einige Krankenhäuser in Beirut haben aufgehört, Corona-Tests durchzuführen.
- Verschiedene Einrichtungen seien zu schwer beschädigt worden.
Coronavirus-Tests und -behandlungen sind in mehreren grossen Krankenhäusern der libanesischen Hauptstadt Beirut nach der verheerenden Explosion im Hafen eingestellt worden. Einige Einrichtungen, die Coronavirus-Patienten behandelten, seien durch die Explosion so schwer beschädigt worden, dass sie die Tests eingestellt hätten. Dies sagte Mahmud Hassun, Arzt im Rafik-Hariri-Krankenhaus in Beirut, am Donnerstag. Sein Krankenhaus mache aber weiter Tests.
Bei der gewaltigen Explosion im Hafen Beiruts waren am Dienstag mehr als 130 Menschen ums Leben gekommen. Rund 5000 weitere wurden verletzt. Viele Krankenhäuser sind völlig überlastet.
Trotz Test-Stopp: 355 Fälle in 48 Stunden
Auch der Leiter des Verbands der Privatkliniken, Sulaiman Harun, bestätigte einen Stopp der Tests in einigen Krankenhäusern.
«Die Explosion hat die Coronavirus-Tests unterbrochen. Denn die meisten Krankenhäuser sind mit der Katastrophe und der hohen Zahl der Verletzten beschäftigt.» Dies sagte Harun. Die Versorgung der Verletzten habe aktuell absolute Priorität.
Trotzdem gab das Gesundheitsministerium am Mittwoch bekannt, dass in den vergangenen 48 Stunden 355 neue Fälle registriert worden seien. Erst am 30. Juli hatte der Libanon strengere Auflagen verhängt, weil die offiziellen Zahlen der Corona-Infektionen gestiegen waren.