Nach Flugzeugabsturz in Nepal Sicherheitsregeln für Luftverkehr verschärft
Nach dem Flugzeugabsturz in Nepal mit 22 Toten, darunter zwei Deutsche, haben die Behörden des Himalaya-Staates die Regeln für den Luftverkehr verschärft.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei Unglück mit 22 Toten starben auch zwei Deutsche.
Fluggenehmigungen würden nun nur noch erteilt, wenn für die gesamte Flugroute günstiges Wetter vorausgesagt werde, teilte Nepals zivile Luftfahrtbehörde am Donnerstag mit. Fluggesellschaften müssen demnach einen Flugplan mit Wetterinformationen für die gesamte Strecke und den Zielort vorlegen.
Flüge können der neuen Vorgabe zufolge untersagt werden, wenn die nepalesische Meteorologiebehörde ungünstige Wetterbedingungen im betreffenden Gebiet zur betreffenden Zeit prognostiziert. Mehrere Fluggesellschaften meldeten allerdings sogleich Zweifel an, wie die neue Vorgabe angesichts mangelhafter meteorologischer Infrastruktur in Nepal umzusetzen sei. Insbesondere die Vorhersagen für entlegene Gebiete seien oft nicht präzise, sagte der Sprecher des nepalesischen Airlines-Verbands, Yog Raj Kandel Sharma.
Die Luftfahrtbehörde prüft nach eigenen Angaben derzeit ausserdem, einen Co-Piloten auch bei einmotorigen Hubschraubern zur Pflicht zu machen.
Am Sonntag war ein zweimotoriges Flugzeug der Fluggesellschaft Tara Air auf dem Weg von Pokhara in die Bergsteiger-Destination Jomsom aus unbekanntem Grund abgestürzt. Alle 22 Insassen starben. Nach Angaben der Fluggesellschaft waren auch eine 56-jährige Frau und ein 57 Jahre alter Mann aus Hessen an Bord.
Die Sicherheitsstandards in Nepals Luftverkehr sind angesichts unzureichender Ausbildung des Personals und mangelhafter Wartung der Maschinen niedrig. Die Europäische Union hat daher alle nepalesischen Fluggesellschaften aus ihrem Luftraum verbannt. Hinzu kommt, dass sich in dem Himalaya-Staat einige der abgelegensten und schwierigsten Landebahnen befinden. Das Wetter in Nepals Bergen kann schnell umschlagen und gefährliche Flugbedingungen schaffen.
