Nach Gefängnisstrafe: Panamas Ex-Präsident sucht Zuflucht in Nicaragua
Der wegen Geldwäsche zu zehn Jahren Haft verurteilte Ex-Präsident von Panama, Ricardo Martinelli, hat im autoritär regierten Nicaragua Asyl erhalten. Der konservative Politiker habe um Schutz gebeten mit der Begründung, er werde in seiner Heimat aus politischen Gründen verfolgt und sein Leben sei in Gefahr, hiess es am Mittwoch in einer Erklärung des nicaraguanischen Aussenministeriums, wie örtliche Medien berichteten. Martinelli wollte bei der Präsidentenwahl im Mai erneut als Kandidat antreten und lag in einigen Umfragen in Führung.
Seine Partei Realizando Metas (Ziele verwirklichen) bestätigte die Asylgewährung. Panamas Regierung müsse nun die Ausreise ermöglichen, sagte Parteisprecher Luis Eduardo Camacho vor Journalisten. Martinelli, der von den USA wegen Korruption mit Sanktionen belegt wurde, hatte vergangene Woche einen juristischen Rückschlag erlitten. Panamas Oberster Gerichtshof wies seinen Antrag zurück, die Gefängnisstrafe zu überprüfen.
Der Geschäftsmann und Politiker war im Juli letzten Jahres wegen Geldwäsche beim Kauf einer Verlagsgruppe mit öffentlichen Geldern im Jahr 2010 für schuldig befunden worden. Der Ex-Präsident des mittelamerikanischen Staates, der von 2009 bis 2014 regierte, weist die Vorwürfe zurück. Gegen ihn wird in weiteren Korruptionsfällen ermittelt. Die Verfassung von Panama verbietet die Bewerbung von Kandidaten, die zu mehr als fünf Jahren Haft verurteilt wurden.