Nach Zerstörung von Kachowka-Damm läuft die Vermisstensuche weiter
Im Kriegsgebiet im Süden der Ukraine im Gebiet Cherson geht die Vermisstensuche nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms weiter.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms wird weiterhin nach Vermissten gesucht.
- Die Behörden teilten mit, dass 29 Menschen vermisst würden.
- Tausende Menschen wurden auf beiden Flussseiten in Sicherheit gebracht.
Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Kriegsgebiet im Süden der Ukraine im Gebiet Cherson geht die Suche nach Vermissten weiter.
Auf der von Kiew kontrollierten rechten Seite des Dnipro-Ufers seien noch 32 Ortschaften mit 3784 Häusern überschwemmt. Das teilte das ukrainische Innenministerium am Sonntag mit.
29 Menschen würden vermisst, hatte die Behörde am Vorabend mitgeteilt. 1400 Einsatzkräften seien beteiligt daran, die Folgen der Flut nach dem Bruch des Staudamms zu beseitigen, hiess es. Auch auf der von Russland besetzten Seite des Ufers dauerte die Evakuierung von Ortschaften an. Tausende Menschen wurden auf beiden Seiten des Flusses in dem umkämpften Gebiet in Sicherheit gebracht.
Die ukrainischen Behörden meldeten indes sinkende Wasserstände. Demnach stand der Hochwasserpegel des Dnipro in Cherson am Sonntagmorgen bei 4,18 Meter. Das ist gut einen halben Meter weniger als am Vortag.
Die Entwicklung der Lage ist schwer vorhersehbar
Das Wasser fliesst ins Schwarze Meer ab. Der Betreiber des zerstörten Kachowka-Kraftwerks teilte mit, dass der Wasserstand im Stausee ebenfalls weiter sinke. Er lag demnach bei 9,35 Meter, das waren mehr als sieben Meter weniger als am Dienstag. Die weitere Entwicklung der Lage dort sei schwer vorhersehbar, hiess es.
Der Staudamm war in der Nacht zum Dienstag gebrochen. Die Ukraine wirft russischen Truppen vor, den Damm und das Kraftwerk vermint und gesprengt zu haben. Dagegen behauptet Russland, ukrainische Truppen hätten den Damm mit Raketenwerfern beschossen. Dutzende Ortschaften wurden überflutet.
Experten sprechen von einer schweren Umweltkatastrophe. Bislang ist von insgesamt 13 Toten die Rede auf beiden Seiten des Gebiets, in dem auch die Kampfhandlungen weiter liefen.