Israels Premier Netanjahu besucht Truppen in Gaza und fordert dauerhafte Militärpräsenz.
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Die Stadt Rafah liegt in Trümmern. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Israels Premierminister Netanjahu hat Truppen im südlichen Gazastreifen besucht.
  • Er forderte dauerhafte israelische Militärpräsenz in Rafah.
  • Ägypten ist kategorisch gegen die anhaltende Besatzung von Teilen von Rafah durch Israel.
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Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den israelischen Truppen im südlichen Gazastreifen einen vorher nicht angekündigten Besuch abgestattet. Den Foto-Termin mit Elitesoldaten nutzte er dazu, seine Forderung zu bekräftigen. So müsse das israelische Militär in Rafah, der Grenzstadt zu Ägypten, bleiben. Und zwar auch nach einem möglichen Waffenruheabkommen mit der islamistischen Hamas.

Die Forderung gilt als ein Hindernis, um bei den indirekten Verhandlungen zu einer Waffenruhe im Gaza-Krieg zu gelangen. Und zur Freilassung der rund 120 Geiseln in der Gewalt der Hamas. Er fühle sich überzeugt davon, dass Israels Kontrolle über den Philadelphi-Korridor und über den Grenzübergang Rafah von entscheidender Bedeutung sei. Auch für die nächste Phase im Kampf gegen die Hamas. Das sagte Netanjahu in einem Video vom Schauplatz, das das Ministerpräsidentenamt veröffentlichte.

Der Philadelphi-Korridor ist ein etwa zwölf Kilometer langer Streifen, der auf der Gaza-Seite der Grenze zu Ägypten verläuft. Die Hamas hat sich laut Israel durch Tunnel, die unter dem Korridor verlaufen, mit Waffen, Gütern und Geld versorgt. Der Grenzübergang zu Ägypten ist seit Mai geschlossen, nachdem israelische Truppen dessen Gaza-Seite besetzt haben.

Ägyptens Rolle in den Verhandlungen

Ägypten ist strikt gegen einen dauerhaften Verbleib von Teilen Rafahs unter israelischer Besatzung. Zusammen mit Katar und den USA vermittelt Ägypten bei den indirekten Verhandlungen mit der Hamas. Ein Teil der Gespräche zielt darauf ab, eine Lösung für die Kontrolle der Grenze zu Ägypten zu erzielen. Diese soll für alle Seiten akzeptabl sei.

Hauptziel der seit Monaten andauernden und immer wieder stockenden Verhandlungen ist die Herbeiführung einer Waffenruhe im Gaza-Krieg. Es wird auch der Austausch der israelischen Geiseln gegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen verhandelt. Von den vermuteten 120 Geiseln dürften allerdings viele nicht mehr am Leben sein.

Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker am 7. Oktober des Vorjahres im Süden Israels. Diesen hatten Terroristen der Hamas sowie andere extremistische Palästinenserorganisationen verübt.

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