Netanjahu: Iran hat rote Linie überschritten
Vor einer rapiden Zuspitzung der Lage in Nahost war nach Trumps Ausstieg aus dem Atomdeal von vielen Seiten gewarnt worden. Nun scheint genau das zu passieren. Im Raum steht eine grössere Konfrontation.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Nacht auf Donnerstag hat Israel mehr als 50 iranische Ziele in Syrien angegriffen.
- Israel hat mit diesem Angriff auf einen Raketenangriff des Irans auf israelische Stellungen auf den Golanhöhen reagiert.
- Laut Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat der Iran damit «eine rote Linie überschritten».
Mit einem Raketenangriff auf israelische Stellungen auf den Golanhöhen hat der Iran nach den Worten von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu «eine rote Linie überschritten». Netanjahu sagte am Donnerstag nach Angaben seines Büros in einer ersten Reaktion: «Wir haben entsprechend reagiert.» Israel hatte in der Nacht mehr als 50 iranische Ziele in Syrien angegriffen. Dabei wurden nach Angaben von Menschenrechtlern 23, nach Angaben der syrischen Armee drei Menschen getötet.
«Die israelische Armee hat einen sehr breiten Angriff gegen iranische Ziele in Syrien ausgeführt», sagte Netanjahu. Für gewöhnlich äussert Israel sich nicht zu solchen Attacken.
«Wir befinden uns in einem langem Kampf, und unsere Politik ist klar: Wir werden es dem Iran nicht erlauben, sich militärisch in Syrien zu etablieren», sagte Netanjahu. Auch die Weltgemeinschaft müsse dabei helfen, die dortige Etablierung der iranischen Al-Kuds-Brigaden zu verhindern. Wer Israel angreife, müsse mit einer siebenfach härteren Reaktion rechnen, warnte Netanjahu.
Der israelische Regierungschef sagte, er habe dem «Regime (des syrischen Machthabers Baschar) al-Assad eine klare Botschaft übermittelt». Israels Einsatz richte sich nur gegen iranische Ziele. Wenn die syrische Armee reagiere, werde man jedoch auch gegen sie vorgehen. Dies sei auch geschehen: Die syrische Luftabwehr habe Boden-Luft-Raketen auf Israels Luftwaffe abgefeuert, «und deswegen haben wir sie angegriffen».