Neuseeland tötet Kaninchen mit Virus
Die Jagd auf Kaninchen hat in Neuseeland Tradition. Weil die Tiere eine immer grössere Landplage werden, wird nun – ausgerechnet an Ostern – ein tödliches Virus ausgesetzt.
Für den Inselstaat im Pazifik mit seiner aussergewöhnlichen Flora und Fauna ist das Wildkaninchen eine arge Landplage. Der offiziellen Statistik zufolge richtet das millionenfach verbreitete Hoppeltier in Neuseelands Landwirtschaft Jahr für Jahr Schäden von umgerechnet etwa 60 Millionen Euro an. Weshalb soeben ein spezielles Virus ausgesetzt wurde, das mindestens 40 Prozent der Population umbringen soll - ausgerechnet zu Ostern.
Ohnehin hat der Bio-Angriff auf die Kaninchen bereits begonnen. Damit nicht genug: In einigen neuseeländischen Supermärkten hat man auch damit angefangen, die Schoko-Osterhasen auszusortieren. Stattdessen gibt es jetzt, weil das landestypischer ist, Oster-Kiwis. Nicht die Frucht, sondern den Vogel.
Qualvoller Tod
Das Wichtigste in Kürze
- Neuseeland kämpft mit einer Kaninchenplage.
- Um Schäden zu verhindern, setzt der Pazifikstaat ein tödliches Virus aus.
- Tierschützer kritisieren, dass die Kaninchen langsam und qualvoll sterben.
Der tödliche Erreger trägt den Namen RHDV1 K5. Es ist eine Variante des Virus, das die mit inneren Blutungen einhergehende Hämorrhagische Kaninchenkrankheit (RHDV) auslöst. Das Virus wurde in Futter gemischt, das nun landesweit an 350 Orten verteilt wird. Für andere Lebewesen soll der Erreger nach den Versicherungen der zuständigen Instanzen ungefährlich sein.
Die Kaninchenfreunde-Vereinigung New Zealand Hopper Group fürchtet zudem, dass das Virus auf andere Arten übergreifen könnte, allen Versicherungen zum Trotz. Ihr Vorsitzender Simon Esling meint: «Auf jeden Fall muss man sagen, dass das eine extrem grausame Art ist, eine «Plage» loszuwerden, die ins Land gebracht wurde, damit Farmer ihren Spass beim Jagen hatten.»